Dinslaken. .

Ex-Supermodel Waris Dirie kämpft seit Jahren gegen Beschneidung von Mädchen und Frauen. Rund 30 Millionen Frauen weltweit leiden an den Folgen der Genitalverstümmelung.

Als kleines Mädchen verließ Waris Dirie ihre Heimat Somalia und floh nach England. Dort baute sie sich ein neues Leben auf, begann mit 18 Jahren ihre Karriere als Model und ihren Kampf gegen die Beschneidung von Mädchen und Frauen. Mit fünf Jahren wurde sie selbst Opfer der Beschneidung. Ihr und anderen Mädchen wurden die Klitoris und die Schamlippen mit einem Messer entfernt. Sie hat überlebt. Ihre beiden Schwestern nicht.

Weltweit leiden rund 30 Millionen Frauen und Mädchen an Folgen der Beschneidung, und Waris Dirie war die erste Frau, die die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machte. 1997 wurde sie offiziell zur Botschafterin im Kampf gegen das Ritual ernannt, das seitdem in vielen Ländern offiziell verboten wurde. Die Beschneidung, auch FGM (Female Genital Mutilation) genannt, ist vor allem in Afrika und Asien, aber auch bei den Einwanderern in Europa und den USA verbreitet. Die Mädchen werden vor der Pubertät, häufig im Alter zwischen vier und acht Jahren, beschnitten.

Etwa 8000 Mädchen werden pro Tag verstümmelt

Nach Angaben der UNO (United Nations Organization) werden rund 8000 Mädchen pro Tag Opfer der Genitalverstümmelung. Mehr als 2000 Mädchen sterben jeden Tag durch Schock, Blutvergiftung oder Infektionen. Viele Frauen sterben auch als Folge der Beschneidung bei der Geburt ihres ersten Kindes.

Jede Frau, die nicht beschnitten ist, gilt als „unrein und unehrenhaft“. Sie kann nicht heiraten und wird aus ihrem Dorf verstoßen.

In ihrem Buch „Wüstenblume“, das auch verfilmt wurde, berichtet Waris Dirie neben der Beschneidung auch von ihrer Kindheit, wie sie nach England kam, ihre Karriere als Supermodel begann und sie dann auf den berühmtesten Laufstegen der Welt landete.

Vor einigen Jahren gründete sie die „Waris Dirie Foundation“,die 2010 in die „Desert Flower Foundation“ unbenannt wurde (Desert Flower = Wüstenblume) mit Hauptsitz in Österreich. „Der Kampf gegen FGM ist nicht nur mein persönlicher Kampf. Es ist ein Kampf, den wir alle gemeinsam führen sollten. Unter dem Namen Desert Flower Foundation möchte ich alle Kämpferinnen und Kämpfer gegen FGM vereinen!”, sagt Waris Dirie.

Birte Meis, 8c, Otto-Hahn-Gymnasium, Dinslaken