Dülmen.

. Zwölf Kilometer westlich der Stadt Dülmen, im Merfelder Bruch, findet am 29. Mai der traditionelle Wildpferdefang statt. Nach dem Vorprogramm werden die ca. 350 Wildpferde in die hufeisenförmige Arena getrieben. Die einjährigen Junghengste werden von vielen Helfern ohne Hilfsmittel, also von Hand gefangen.

Viele tausend Besucher kommen um sich das traditionelle Ereignis anzuschauen. Sie müssen 500 Meter vom Parkplatz bis zur Arena zurücklegen. Die Wildpferdebahn ist ab 8.30 Uhr geöffnet. Kassenöffnung ist um 9 Uhr. Es wird den Besuchern geraten möglichst früh zu kommen, da der Verkehr zunimmt.

Zuletzt werden die Hengste versteigert

Um 12.50 Uhr fängt das Vorprogramm an. Danach läuft die Herde in die Arena ein und anschließend werden die Jährlingshengste heraus gefangen. Etwa 16.30 Uhr wird die Herde wieder in die Freiheit entlassen. Zuletzt werden die Hengste versteigert. Vor und nach dem Programm können die Besucher an den zahlreichen Ständen in Souvenirs, touristischen Informationen und Fachliteratur stöbern. Außerdem gibt es Kaffee-, Imbiss- und Getränkestände.

Es mag grausam erscheinen, dass die Dülmener Wildpferde aus der Natur gefangen und versteigert werden. Aber es ist nötig, denn wenn die Hengste in der freien Natur geschlechtsreif werden, versuchen sie anderen Hengsten ihre Stuten abzujagen und somit eine eigene Herde zu gründen. Trotz der großflächigen Wildpferdebahn würde es ohne das Herausfangen der Jährlingshengste zu so heftigen Rangkämpfen kommen, dass sie oftmals tödlich enden würden.

So fing alles an

Die Wildpferdebahn ist im Sommer sowie an Feiertagen (NRW) für Interessierte geöffnet. Das alles fing mit Herzog Alfred von Croy an. 1847 schaffte er den genügsamen Wildpferden einen Lebensraum auf seinen Ländereien nachdem die Tiere von der Landwirtschaft immer weiter zurückgedrängt wurden.

Heute hat das Reservat eine Grundfläche von rund 350h/3,5qkm. Erste Aufzeichnungen über die robusten Ponys erfolgten zuerst im Jahre 1316. Nachdem die Jährlingshengste versteigert werden, werden sie oft als Kutschpferd oder als Freizeitpferd eingesetzt. Dank weniger Einzüchtungen und den harten Bedingungen, erfreuen sich die zähen Wildpferde weiterhin guter Gesundheit.

Als einziges Wildgestüt Europas ist es das höchste Ziel die ursprüngliche Art des Dülmener Wildpferdes zu erhalten. Um dies zu sichern, hat die Deutsche Bundespost im Jahre 1987 eine Sonderbriefmarke entwickelt und somit die Rasse als lebendes Naturdenkmal gewürdigt.

Stefanie Bleckmann, Klasse: 7a, Schule: Gymnasium Aspel