Moers. . Wer jeden Tag Videospiele spielt, ist süchtig und gilt als Problemfall. „So ein Quatsch!“, meinen unsere Zeus-Reporter.
Im Internet verbreiten sich Nachrichten wie Lauffeuer, und wenn diese dann auch noch scheinbar studienbasiert sind, halten viele diese Meldungen für die Wahrheit. In Onlinemagazinen wie „Spektrum der Wissenschaft“ oder auch bei „Spiegel Online“ tauchen immer wieder Artikel auf, in denen Studien über Computerspieler vorgestellt werden. Diese Studien sind oft einseitig. Laut „Spektrum“ wird die Comupterspielsucht sogar zu den psychischen Störungen gezählt.
Wir „Gamer“ denken, dass vorzugsweise ältere Menschen, die nicht mit Videospielen aufgewachsen sind, uns nicht verstehen können und sich Behauptungen zurechtlegen, wie es ihnen gerade passt. Sie sind es, die das schreckliche Problemkind vor Augen haben, das den ganzen Tag nur vor dem Computer hockt und die Schule schmeißt, nur um sich wieder in sein Lieblingsspiel zu flüchten.
Reiner Spaß am Spiel
Die Mehrheit der Gamerszene sieht jedoch ganz anders aus. Diese Leute spielen, weil sie Spaß daran haben. Sie wollen Zeit mit ihren Freunden verbringen, die auch dieses Spiel spielern, um die Schule kurz hinter sich lassen. Das Spielen am Computer ist nicht schuld daran, dass Jugendliche aggressiv werden oder den Respekt vor den eigenen Eltern verlieren. Wenn sie aufgefordert werden, den Computer auszumachen, dann machen sie das auch – ohne stundenlang zu diskutieren.
Wenn meine Freunde und ich uns zum „Zocken“ verabreden, dann treffen wir uns eben in der virtuellen Welt. Wir haben einfach nur Spaß am Spielen und gehen in keiner Weise einem inneren Zwang nach, um uns befriedigt zu fühlen. Medien berichten oft einseitig. Bei vielen Leuten entsteht deshalb der Eindruck, dass das Computerspielen schädlich sein.
„World of Warcraft“ oft in der Kritik
Die sogenannten „MMOOPGs“ („Massively Multiplayer Online Role-Playing Games“) stehen in der ganzen Computersucht-Diskussion wohl am häufigsten in der Kritik. Das bekannteste Spiel dieser Kategorie ist „World of Warcraft“, bei dem man gemeinsam mit anderen Spielern sogenannte „Quests“ erledigen muss, die einem bessere Ausrüstung, Geld und Erfahrungspunkte verleihen. Ich gebe zu: Allein durch den ständigen Fluss an Belohnungen ist die Motivation hoch, immer länger am PC zu bleiben, um schneller und besser zu werden. In den schlimmsten Fällen kann das dann auch zur Sucht führen. Aber deswegen alle Spieler über einen Kamm zu scheren, ist nicht gerechtfertigt.
Vincent Hornik und Matthias Stas, Klasse 8c, Gymnasium Rheinkamp, Moers