Mülheim a.d. Ruhr. . Eine Erkrankung, die viele Menschen betrifft und sehr komplex ist. Die Zeus-Reporter Lauritz Bierwirth und Robert Bibernell sprachen mit einem Diabetologen über die Ursachen, Folgen und Behandlung der Erkrankung.

Diabetes ist eine Erkrankung, die von vielen Menschen noch unterschätzt wird. Dabei hat sie komplexe Auswirkungen auf den ganzen Körper – und führt zu den verschiedensten Folgeerkrankungen. Grund genug, sich mit dieser Erkrankung auseinanderzusetzen. Die Zeus-Reporter Lauritz Bierwirth und Robert Bibernell führten deswegen ein Gespräch mit dem Internisten und Diabetologen Ralph Achim Bierwirth (58).

Was ist Diabetes überhaupt?

In Deutschland gibt es sieben bis acht Millionen Diabetiker. Davon sind 90 Prozent erwachsen und zehn Prozent minderjährig. Den Diabetes von Erwachsenen nennt man „Typ 2“ und den Diabetes von jungen Menschen „Typ 1“.

Was ist die genaue Ursache für Diabetes?

Die Ursache bei Typ 1 Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung. Es bilden sich im Blut Antikörper gegen Zellen der Bauchspeicheldrüse. Das körpereigene Insulin wird gar nicht mehr gebildet. Dadurch müssen die Typ 1 Diabetiker im Kinder- und Jugendalter lebenslang Insulin spritzen. Insulin ist ein Hormon in der Bauchspeicheldrüse, welches den Zucker senkt.

Beim Typ 2 Diabetes liegt eine erbliche Erkrankung vor. Durch Übergewicht und Bewegungsmangel erschöpft sich die Bauchspeicheldrüse und die Diabetiker können mit einer richtigen Ernährung, mit blutzuckersenkenden Tabletten und eventuell auch Insulin den Zucker wieder einstellen.

Warum steigt die Häufigkeit von Diabetes bei Kindern an?

Zum Einen nimmt die erbliche, genetische Belastung zu. Ein anderer wichtiger Aspekt ist aber, dass Kinder und Jugendliche sich immer weniger bewegen und immer mehr Zeit am Computer und am Fernsehen verbringen.

Andererseits ernähren sie sich hochkalorisch, dass heißt sie nehmen zu viel Süßigkeiten, Kohlenhydrate und Fette zu sich.

Dadurch wird der Ausbruch von Diabetes gefördert.

Wie behandelt man Diabetes bei Kindern?

Diabetes behandelt man mit einer kleinen Insulinspritze nach jeder Mahlzeit und Nachts. Früher war Typ 1 Diabetes nicht heilbar, da es damals noch kein Insulin gab.

Wie sieht die Lebenserwartung der Erkrankten aus?

Diabetiker können dank des Insulins genauso gesund und lange leben, wie Nichtdiabetiker. Dazu ist nur eine disziplinierte Lebensweise und regelmäßige Blutzuckerselbstkontrolle erforderlich.

Wie viele Menschen sterben jährlich an Diabetes?

Dafür gibt es keine genauen Zahlen. Man weiß aber, dass 70 bis 80 Prozent der Menschen mit Diabetes an Herzkreislauferkrankung sterben. Herzkreislauferkrankungen sind zum Beispiel Schlaganfälle und Herzinfarkte.

Lauritz Bierwirth, Robert Bibernell, Klasse 8d, Luisenschule , Mülheim