Meschede. . Mehr als 100 Tiere warten derzeit in einem Tierheim in Meschede auf neue Besitzer. Die Zeus-Reporterinnen Ann-Julie Peters und Sina Babilon haben bei einem Ortsbesuch in Erfahrung gebracht, wie die Tiere versorgt und gepflegt werden.
Viele Menschen schaffen sich Haustiere an, die dann für sie plötzlich uninteressant werden und letztendlich im Tierheim landen. Die Zeus-Reporterinnen Ann-Julie Peters und Sina Babilon haben mit Tanja Marcal, Mitarbeiterin im Tierheim in Meschede-Enste, über ihre Arbeit gesprochen.
Wie lange besteht das Tierheim schon?
Den „Tierschutzverein für den Kreis Meschede e.V.“ gibt es bereits seit 1958, das Tierheim selbst jedoch wurde erst 1986 fertig gestellt.
Wie wird das Ganze finanziert?
Insgesamt lebt das Tierheim größtenteils von Spenden und von Mitgliedsbeiträgen. Auch Tierarzt-, Futter-, Strom- und Heizkosten werden so finanziert. Ein Teil wird von den Kommunen gezahlt, für welche wir im Gegenzug die Fundtiere aufnehmen und – soweit Platz ist – auch die Tiere, die von ihren Besitzern abgegeben werden.
Arbeiten Sie ehrenamtlich oder werden Sie entlohnt?
Ganz ehrenamtlich können wir leider nicht arbeiten, aber keiner von uns hat hier einen Vollzeitjob. So sind trotzdem noch viele ehrenamtliche Stunden für jeden von uns nötig. Außerdem haben wir auch gelegentlich Praktikanten, welche etwas über die Arbeit als Tierpfleger lernen möchten. Zusätzlich gibt es ein paar ehrenamtliche Helfer, die aber nur kommen, wenn sie es selber zeitlich einrichten können.
Zu welchem Preis werden die Tiere abgegeben?
Wenn man sich für ein Tier entschieden hat und es aufnehmen will, muss man eine
Schutzgebühr bezahlen. Diese Schutzgebühr ist eigentlich kein „Preis“ für das Tier, sondern eine Unterstützung für das Tierheim, die Höhe richtet sich nach der Tierart.
Wie viele Tiere leben im Tierheim und wie viele werden pro Jahr vermittelt?
Momentan leben hier circa zehn Hunde, 45 Katzen und einige Kleintiere. Außerdem haben wir noch eine Bartagame (Echse, Anm. d. R.). Im Durchschnitt werden pro Jahr rund 120 Katzen und 20 bis 40 Hunde und auch etwa 60 Kleintiere vermittelt – trotzdem ist kein Ende in Sicht.
Wie lange bleibt ein Tier im Durchschnitt bei Ihnen?
Das ist sehr unterschiedlich. Wir hatten schon mal zwei Hunde, die sehr lange hier waren; der eine fünf, der andere sogar neun Jahre. Es ist wichtig, dass auch den Senioren noch eine Chance auf ein restliches, schönes Leben gegeben wird. Und es ist traurig, wenn sie bei uns im Tierheim versterben. Manche Tiere finden bereits nach kurzer Zeit ein neues Zuhause. Wenn wir allerdings kranke Tiere aufnehmen, werden diese zunächst bei uns gesund gepflegt und später vermittelt.
Was mögen Sie an Ihrer Arbeit und was fällt Ihnen eher schwer?
Ich mag eigentlich alles an meiner Arbeit. Allerdings fällt es mir schwer, wenn ich lange um ein krankes Tier gekämpft habe und es es letztendlich doch nicht schafft.
Wie kann man das Tierheim unterstützen?
Am meisten hilft man dem Tierheim durch Geld- und Futterspenden. Um die zur Verfügung stehenden Gelder besser einplanen zu können, sind Mitgliedschaften besonders willkommen. Natürlich kann man auch kleine Spaziergängen mit den Hunden unternehmen, um unseren Mitarbeitern ein wenig unter die Arme zu greifen. Dazu ist allerdings ein sogenannter Sachkundenachweis nötig. Außerdem müssen die „Gassigänger“ mindestens 16 Jahre alt sein und die Eltern müssen ein Formular unterschreiben.
Ann-Julie Peters, Sina Babilon, Klasse 9b, Gymnasium der Benediktiner, Meschede