Brilon. . Seit geraumer Zeit ist in Deutschland und dem Rest der Welt eine neue Form von Drogen im Umlauf. Zeus-Reporter Sebastian und Jonas aus Marsberg berichten über die Rauschmittel. Im Gegensatz zu Kokain und Heroin sind sie legal im Handel zu kaufen.

Seit geraumer Zeit ist in Deutschland und dem Rest der Welt eine neue Form von Drogen im Umlauf. Im Unterschied zu verbotenen Drogen wie Kokain, Ecstasy und Heroin sind diese gefährlichen Rauschmittel vollkommen legal im Handel erhältlich.

So mischen sich Jugendliche zum Beispiel Nagellackentferner in ihre Getränke. Nagellackentferner enthält das Lösungsmittel GBL, das Rauschzustände hervorrufen kann. Je nach Dosis kommt es nach der Einnahme zu extremer Euphorie, Halluzinationen und Herzrasen.

Nebenwirkungen dieses Betäubungsmittels sind häufig dauerhafter Hautausschlag, Schwindelgefühle, Erbrechen und Durchfall. Wer GBL länger einnimmt, wird körperlich und psychisch abhängig. Wenn Nagellackentferner mit Alkohol getrunken wird, können die Folgen noch weitaus schlimmer sein. Den Konsumenten droht dann sogar der Atemstillstand.

Der Tod aus dem Badezimmerschrank

Sogenannte „Pflanzendünger“ und „Badesalze“ sind ebenfalls als Drogen im Kommen. Abhängige können sie unter diesen harmlosen Namen über dubiose Internetseiten bestellen. Hinter den „Badesalzen“ verbergen sich jedoch hochgefährliche Drogen, die meist den Wirkstoff Mephedron enthalten. Er wirkt ähnlich wie Kokain, hat allerdings äußerst schlimme Nebenwirkungen. Medien berichteten in letzter Zeit von Abhängigen, deren Badesalz-Trips mit Selbstverstümmelung oder sogar Selbstmord endeten, so stark waren die Wahnvorstellungen.

Suchtberatung

Fast jede Stadt verfügt über Beratungsstellen für Menschen mit Suchtproblemen. Dort arbeiten ausgebildete und erfahrene Suchberater: Psychologen, Sozialarbeiter und Ärzte. Direkt Betroffene, Angehörige und vor allem auch Eltern können sich an diese Stellen wenden. Ein Verzeichnis der Suchberatungsstellen nach Bundesland finden Betroffene auf der Internetseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. www.bzga.de

Eine weitere „Trenddroge“, zu der prinzipiell jeder Zugriff hat, ist Deospray. Besonders jugendliche Abhängige benutzen es. Sie inhalieren das Spray, indem sie sich eine Tüte über den Kopf ziehen und Deo hinein sprühen. Das Gefährliche daran: Die Menge ist kaum zu dosieren. Eine Überdosis kann tödlich sein. Wie der Spiegel 2010 berichtete, stirbt rund ein Viertel aller Schüffelopfer beim ersten Konsum. Wenn man sich direkt in den Hals sprüht oder zu viel Deo inhaliert, kommt es zu einem Herzstillstand. Der Tod tritt sofort ein.

Die neuen Drogen sind billig und für Jedermann zugänglich, aber sie haben erschreckende Folgen, die oft mit dem Tod enden.

Sebastian Martin, Jonas Glahn, Klasse: 9b, Carolus-Magnus-Gymnasium Marsberg