Brilon. . Sie bringt Pferde dazu, ihr zu vertrauen – Lara Schäfers zeigt den Zeus-Reporterinnen Teresa Gievers, Leonie Siebrecht und Lara Schäfers, wie die Trainingsmethode „Natural Horsemannship“ funktioniert. Spielerisch fordert sie die Konzentration und das Können der Ponys heraus.

Wir begleiten Lara Schäfers (14) bei einer Übungsarbeit im Natural Horsemanship. „Das sind Vertrauensübungen mit dem Pferd.“, erzählt sie uns. Ausgestattet mit Stick, Seil und Knotenhalfter geht es zusammen mit Shettlandpony Leoti auf den Reitplatz. Dort erklärt Lara uns zuerst die Funktion der Ausstattung: das Knotenhalfter ist feiner als ein normales Nylon- oder Lederhalfter, deshalb kommen die Signale, die man bei den „7 Spielen“ gibt, besser an. Als Verlängerung der Arme dienen das drei bis vier Meter lange Seil und der Stick, eine etwa ein Meter lange Peitsche mit langem Schlag. Dadurch kann man dem Pferd auch von weiter weg Befehle erteilen.

Kontrolle in schwierigen Situationen

In der zehn minütigen Bodenarbeitsphase führt sie einige der „7 Spiele Parellis“ aus. „Wenn man zu lange trainiert,“ betont sie, „wird das Pferd unkonzentriert und behält das Training als anstrengend in schlechter Erinnerung. Ziel des Natural Horsemanship ist es, Vertrauen zwischen Mensch und Pferd aufzubauen und Kontrolle in schwierigen Situationen zu haben.“

Das erste Spiel stellt Lara uns als das „Friendly Game“, das Freundschaftsspiel vor. Darauf folgt das „Porcupine Game“, das Stachelschweinspiel. Währenddessen lobt sie Leoti immer wieder mit lauter, klarer Stimme und durch Reiben mit der Handfläche. Dazu erklärt sie uns, dass Pferde das Reiben mit der Handfläche lieber mögen als Klatschen auf den Hals. Sie verstehen Hand- und Körperhaltungen, aber keine Mimik. Außerdem können sie gut Stimmlagen interpretieren, weshalb Lara sich immer gut auf ihre Stimme konzentriert.

Geduld und Zeit

Weiter macht sie heute nicht, denn wir erfahren von ihr: „Alle Spiele bauen aufeinander auf. Deshalb ist es sehr wichtig, genug Geduld und Zeit zu investieren. Denn man muss jedes Spiel solange üben, bis Mensch und Pferd es gut beherrschen.“ Außerdem nennt sie uns auch die restlichen Spiele: „Das dritte Spiel ist das „Driving Game“, zu deutsch Ausweichspiel. Auf dieses folgt das „Yo-Yo Game“, das Jojospiel. Nach dem „Circling Game“, dem Kreisspiel kommt das „Sideways Game“, das sogenannte Seitwärtsspiel. Das letzte und schwerste der 7 Spiele Parellis ist das „Squeeze Game“, das Engpassspiel. Hierbei ist höchste Konzentration erforderlich, da sich alle vorherigen Spiele darin vereinen.“

Am Ende der Trainingseinheit begleiten wir Lara wieder zurück in den Stall. Dort versorgt sie das Pony liebevoll. „Auch das ist wichtig, denn Pat Parelli sagte immer: „A horse doesn´t care how much you know until he knows how much you care.“ (zu Deutsch: „Einem Pferd ist es egal wie viel du weist, wenn es weiß, wie sehr du dich kümmerst.“), sagt uns Lara noch, bevor wir uns verabschieden.

Teresa Gievers, Leonie Siebrecht und Lara Schäfers, Klasse: 9c, Carolus-Magnus-Gymnasium, Marsberg