Hattingen. .
Nach dem Unfall bei „Wetten, dass“ am vergangenen Samstag (4. Dezember 2010) gibt es Diskussionen darum, wie weit das Fernsehen für die Quote gehen darf. Zeus-Reporterin Annika Igla kommentiert.
Wetten, dass man „Top die Wette gilt“ nicht das letzte Mal gehört hat. Seit der schon früh abgebrochenen „Wetten, dass“-Sendung vergangenen Samstag stellt sich vielleicht auch bei Ihnen die Frage: Was ist mit dem verletzten Kandidaten und überhaupt. Wird „Wetten, dass“ nun weiterhin vom Fernsehsender ZDF präsentiert?
Direkt zu Beginn der Show war der Wettkandidat bei dem Versuch, mit Sprungfedern unter den Füßen über fahrende Autos zu springen, schwer verunglückt. Schon im Voraus müssen sich die Veranstalter der Gefahr bewusst gewesen sein. Sie haben die Wette jedoch zugelassen. Nach zwei Operationen und drei Tagen im künstlichen Koma wird der Kandidat vermutlich bleibende Schäden davontragen und vielleicht nicht wieder gesund werden. Hätte das nicht vermieden werden können?
Junge Zuschauer unter Schock
„Wetten, dass“ ist dabei nur eine von vielen, teilweise auch sehr gefährlichen Unterhaltungsshows. Dabei sollte es nicht nur um Geld und Sensation, sondern auch mehr um Sicherheit gehen. Oft wird „Wetten dass??“ auch als „Babysitter“ für Kinder eingesetzt. Wenn es dann aber unerwartet zu einem schrecklichen Unfall kommt, stehen gerade auch Kinder so wie tausende andere Zuschauer unter Schock.
Sicherlich konkurrieren die Shows mit ihrem Angebot an Action und Spannung, doch muss immer erst jemand zu Schaden kommen, bevor über die Folgen nachgedacht wird? Ist nicht jeder der Meinung, dass lebensgefährliche Wetten im Fernsehen nicht zugelassen werden dürfen?
Ist Nervenkitzel wichtiger als die Gesundheit der Kandidaten?
Zweifellos sind Sendungen ohne etwas Nervenkitzel weniger spannend. Gerade weil parallel zu „Wetten, dass“ auf RTL „Das Supertalent“ gesendet wird, versuchen beide Shows sich offenbar zu übertreffen. So muss „Wetten, dass“ mit spannenderen Wetten als woanders überzeugen.
Der Sicherheit und Unversehrtheit der Kandidaten sollte doch eine größere Bedeutung beigemessen werden als der Höhe der Einschaltquoten.
Trotzdem wird „Wetten, dass“ voraussichtlich ab dem 12. Februar wieder gesendet. Denn zu solch einem Unfall kam es schließlich bisher in der Geschichte von „Wetten, dass“ noch nie. In Zukunft werden dort jedoch hoffentlich verschärfte Vorschriften gelten, damit annähernd schlimme Tragödien nicht mehr vorkommen. Denn ganz auf diese Sendung zu verzichten, fällt doch wohl vielen schwer, oder etwa nicht?
Annika Igla, Klasse 8c, Gymnasium Schulzentrum Holthausen, Hattingen