Witten. .

Die Herkulesstaude ist gefährlich: für Menschen gleichermaßen wie für Pflanzen und Tiere. Sie breitet sich immer mehr in Mittel- und Westeuropa aus. Dabei ist sie noch nicht einmal eine einheimische Pflanzenart, sondern aus dem Kaukasus „importiert“.

Die Herkulesstaude ist die Giftpflanze des Jahres 2008. Sie kann bis zu vier Meter hoch werden. Die höchste bisher in Deutschland bekannte Pflanze ist 3,65 Meter groß.

Die Pflanze kam durch den russischen Zar Alexander I. nach Europa, der sie Fürst Metternich als Geschenk aus dem Kaukasus mitbrachte. Er pflanzte mehrere Exemplare in seinem Garten an. Zur Plage wurde sie erst im 20. Jahrhundert, als sie sich in Mittel- und Westeuropa verbreitete.

Schwere Verbrennung

Die Herkulesstaude wird auch Riesen-Bärenklau genannt. Foto: Uwe Vogler
Die Herkulesstaude wird auch Riesen-Bärenklau genannt. Foto: Uwe Vogler © WAZ

Von 1950 bis zum Jahr 2000 verbreitete sich die Pflanze von Südwestdeutschland aus über das ganze Bundesgebiet.

Die Gefahr der Herkulesstaude geht für den Menschen von der Flüssigkeit in den Blättern und in dem Stamm aus. Sobald die Haut mit der Flüssigkeit in Berührung kommt, dazu noch in Kontakt mit Sonnenstrahlen, gibt es starke Verbrennung bis zum zweiten Grad. Es entstehen Blasen mit einer milchigen Flüssigkeit. Große Schmerzen und starker Juckreiz sind die Folgen.

Doch nicht nur für den Menschen besteht eine Gefährdung durch die Pflanze. Auch für die Flussufer, beispielsweise an der Ruhr, mit ihrer Flora, also ihrer Pflanzenwelt, besteht Gefahr.

Die einheimischen Pflanzen werden von der Größe und Höhe der Herkulesstaude verdrängt. Die kleineren Pflanzen werden von ihr zudem so stark beschattet, dass sie absterben und ihre Wurzeln die Erde nicht mehr halten können. All dies hat zudem zur Folge, dass die Artenvielfalt nicht nur der Pflanzen, sondern auch der Tiere, die von diesen leben, in den Flussauen gefährdet ist.

Sie wurzelt sehr tief

Die Herkulesstaude lässt sich durch Ausgraben der Wurzel, Mulchen und Herstellung einer geschlossenen Grasnarbe sowie durch biologische und chemische Mittel oder durch Weidenpflanzung bekämpfen. Sie wurzelt sehr tief und muss daher komplett ausgegraben werden.

Mäht und mulcht man über einen längeren Zeitraum hinweg die Flächen, auf denen die Herkulesstauden gerade eben das Tageslicht erblickt haben, nimmt man ihnen das Licht. Sie können nicht mehr überleben und sich verbreiten. Biologisch kann man die Pflanzen bekämpfen, indem Schafe die jungen Pflanzen einfach abgrasen. Komischerweise mögen sie diese Pflanzen und können sie auch gut verdauen. Eine chemische Bekämpfung ist auch möglich. Hier ist jedoch wieder unsere Umwelt im Spiel, diese kann hierdurch Schäden erleiden. Als Alternative lassen sich Weiden pflanzen, die die Herkulesstauden beschatten und so verdrängen.