Witten. .

Dem Riesen-Bärenklau sollte man mit Vorsicht begegnen. Er verdrängt nicht nur heimische Planzenarten, sondern kann auch beim Menschen allergische Reaktionen hervorrufen. Deshalb haben ihm Schüler an den Ruhrauen den Kampf angesagt.

Herkulesstaude, auch Riesen-Bärenklau genannt: Eine Pflanze, der man mit Vorsicht begegnen muss, denn sie verdrängt nicht nur heimische Pflanzen- und dadurch auch Tierarten. Sie ist auch schädlich für den Menschen, denn wer sie berührt, leidet unter allergischen Reaktionen mit brennenden und juckenden Hautrötungen, Schwellungen und Blasen. Es muss etwas gegen Riesen-Bärenklau getan werden. Das wissen auch Naturwissenschaftler, die sich für die Bekämpfung einsetzen.

Gelungene Kooperation

Wir als damalige Klasse 6a wollten im Jahr 2005 dies im Rahmen eines Projekts unterstützen. Wir wanderten deshalb den Wittener Kohlensiepen runter zur Ruhr, um Weidensetzlinge zur Bekämpfung des Riesen-Bärenklau zu pflanzen. In Zusammenarbeit mit der Biologischen Station des Ennepe-Ruhr-Kreises führten seitdem bereits mehrere Klassen der Holzkamp-Gesamtschule über einige Jahre hinweg das Projekt fort. Durch unseren Einsatz unterstützen wir die Renaturierung der Ruhrauen.

Die damaligen Sechstklässler hatten 2005 ganz schön zu schleppen, als sie an den Ruhrauen Weidensetzlinge pflanzten. Foto: Zeus
Die damaligen Sechstklässler hatten 2005 ganz schön zu schleppen, als sie an den Ruhrauen Weidensetzlinge pflanzten. Foto: Zeus

Deshalb entschlossen wir uns zu dieser Zeit, den Riesen-Bärenklau mit Hilfe der Biologischen Station am Naturschutzgebiet in Gedern zu bekämpfen.

Mit Experten auf Tour

Dort wartete Elke Zach-Heuer von der Biologischen Station mit dem Agraringenieur Lubos Plachetka auf uns. Sie erklärte uns zunächst, was wir zu tun hatten und warum. Die beiden Experten schilderten den geplanten Versuch, den Riesen-Bärenklau durch Weidensetzlinge zu verdrängen. Die gefährliche Pflanze wurde zuvor schon von Mitarbeitern der Biologischen Station entfernt, damit wir ohne Gefahren die jungen Weiden einpflanzen konnten. Wir teilten uns in verschiedene Gruppen auf, damit die Arbeit schneller zu schaffen war. Die erste Gruppe sollte Weidenäste abschneiden, die zweite sollte die Äste transportieren und die dritte Gruppe sollte den Abstand abmessen, in dem die Weiden eingepflanzt werden konnten. Die letzte Gruppe sollte die Weiden einpflanzen. Damals hatten wir bei unserem Versuch großen Spaß. Insgesamt wurden so über 200 Weidensetzlinge gepflanzt. Angegangen sind davon allerdings leider nur 40 Pflanzen. Trotzdem sind wir Schüler stolz auf unsere Leistung.

Info: Der Riesen-Bärenklau ist ein sogenannter Neophyt. Ein Neophyt ist, bildlich gesprochen, ein „pflanzlicher Neubürger“. Das heißt, es ist eine aus einem anderen Erdteil und einem anderen Ökosystem eingeschleppte Pflanze. Sie verursacht häufig Probleme, weil sie einheimische Pflanzen und somit auch Tiere verdrängt.

Um die Problematik der Neophyten publik zu machen, waren die heutigen Elftklässler Johann Kirchmeier, Janik Oesterwind, Anke Pluppins und Narges Djaihun aus der ehemaligen Projektklasse 6a in der vergangenen Woche zur Tagung „Flussnetzwerk“ der Natur- und Umweltakademie in Recklinghausen eingeladen. Vor über hundert Schülern und Lehrern aus ganz Nordrhein-Westfalen stellten sie die Pflanzaktion als Maßnahme gegen die Herkulesstaude vor. Die Schüler erhoffen sich durch diese Themenseite mehr Initiative für den Umweltschutz.