Hattingen.

Jessica Majorov ist in Deutschland geboren, ihre Eltern und ihr Bruder in Russland. Die Zeus-Reporterin schreibt über die Unterschiede zwischen den Ländern und die Zerissenheit ihres Vaters.

Meine Eltern und mein Bruder sind in Russland geboren, ich aber in Deutschland. Die Familie meines Vaters wohnt in Russland. Er vermisst am meisten seine Mutter, manchmal wünschte er auch, dass er in Russland mit allen zusammen leben könne.

Wir fahren alle drei Jahre dorthin. Erst mit dem Auto nach Düsseldorf, von dort mit dem Flugzeug nach Moskau und dann mit dem Zug zu dem Dorf, wo meine Oma wohnt. Die Zugreise dauert drei Tage. Es hört sich vielleicht lange an, aber ich finde es nicht so schlimm. Die Flugzeit geht schnell vorbei und ich mag es mit dem Zug zu fahren, auch wenn es ein bisschen eng ist.

Radfahren und Schlaglöcher

Bei der Ankunft in Russland landen wir in Moskau. Das ist die Landeshauptstadt. Der zentrale Platz Moskaus ist der Rote Platz. Dort steht eine Kirche mit den bunten Türmen, die in Kriegen mehrfach beschädigt, aber immer wieder aufgebaut wurde. Das Regierungsgebäude, wo der Präsident Dimitri Anatoljewitsch Medwedew arbeitet, steht auch da. Heute ist der Rote Platz 500 Meter lang und 150 Meter breit.

In Russland habe ich einen Cousin (14), den ich auch immer sehr vermisse. Wenn wir dann da sind, fahre ich sehr gerne mit ihm Fahrrad. Die Straßen in Russland sind jetzt nicht so gut wie hier in Deutschland. Es gibt viele Schlaglöcher, die nicht repariert werden. Aber es gibt auch gute Straßen. Im Dorf ist es immer schlimmer als in großen Städten.

Die Oma im schönen Hattingen

Meine Oma war schon zehn Jahre nicht mehr in Deutschland, aber in den Sommerferien hat sie uns besucht. Erst war sie eine Woche in Berlin bei ihren Bekannten und dann bei uns drei Wochen in Hattingen. Wir haben ihr alles gezeigt und sie findet, dass Hattingen eine kleine, schöne Stadt ist. Am letzten Tag waren wir Pizza essen in der Altstadt. Dann musste sie auch schon wieder nach Russland fahren. Aber es war eine schöne Zeit, sagte sie.

Jessica Majorov, Klasse 8a, Marie-Curie-Realschule, Hattingen