Hagen. . Als sich vor bald drei Jahren in mehreren arabischen Ländern Widerstand gegen die diktatorischen Regierungen regte, hofften viele auf den Beginn einer neuen Ära. Doch der Weg zur Demokratie ist schwer. Zeus-Reporter David Sauer zeigt dies am Beispiel Syriens.
Rebellen und Regierung liefern sich in Syrien seit mehreren Jahren erbitterte Kämpfe. Beide Parteien werden von verschiedenen Ländern unterstützt, auch wenn die Länder selber keinen Krieg in Syrien führen. Angefangen hat dieser Krieg mit dem Arabischen Frühling.
Der Arabische Frühling bezeichnet eine Reihe von Protesten und Aufständen in der Aarabischen Welt. Angefangen hat es 2010 mit friedlichen Protesten in Tunis, der Hauptstadt von Tunesien. Von da aus griffen die Proteste auch auf andere Länder über, am bekanntesten sind Ägypten, Libyen und Syrien.
Der Beginn der Proteste wurde von der Weltgemeinschaft unterstützt, mit Geld oder Nahrungsmittel, organisatorischer und politischer Hilfe und teilweise auch mit Waffen und Militär, wie zum Beispiel in Libyen.
Anfänge in Syrien
Im März 2011 gab es in den Nachrichten die ersten Meldungen von Demonstrationen in Syrien. Viele der Politiker und Nationen drückten ihre Zustimmung für Reformen aus. Das taten die meisten mit dem Vermerk, dass die Lage friedlich bleiben müsse.
Aber die Situation eskalierte, bis April formierten sich in der Bevölkerung die Regierungstreuen und die Rebellen und die Fronten verhärteten sich. Das Gleiche geschah auch auf internationaler Ebene. Manche Länder wollten den Sturz und ein militärisches Handeln, andere unterstützen die Regierung, wieder andere waren für eine friedliche Einigung, darunter auch Deutschland.
Bewaffneter Widerstand
In der zweiten Hälfte des Jahres gründete sich eine bewaffnete Opposition in Syrien. Zu diesem Zeitpunkt hatte Syrien international die größte Aufmerksamkeit. Im Sicherheitsrat wurde erneut darüber abgestimmt, ob man militärisch eingreifen müsse, der Antrag wurde aber abgewiesen. Die Forderungen nach einem Eingreifen wurden so laut, dass Staaten wie Frankreich, Großbritannien und die USA offen darüber nachdachten, ohne UN-Mandat zu handeln. Russland und China, die auch im Sicherheitsrat dagegen gestimmt hatten, drohten in einem solchen Fall, mit dem Eingreifen auf der Regierungsseite.
Obwohl die UN-Menschenrechtsverletzungen festgestellt hatten, wurde nicht eingegriffen. Man versuchte es weiterhin mit einer friedlichen Einigung. Länder lieferten allerdings Hilfsgüter wie Nahrung, aber auch Waffen an beide Seiten. Währenddessen stiegen die Flüchtlingszahlen in der Region.
Bürgerkrieg nicht mehr so stark im Fokus der Öffentlichkeit
Zuletzt erregte der Konflikt großes Aufsehen, als es darum ging, ob Chemiewaffen eingesetzt wurden. Wieder das gleiche Ergebnis im Sicherheitsrat: Die Länder USA, Frankreich und England ließen erst die Muskeln spielen, zogen sich dann aber zurück. Dass Chemiewaffen eingesetzt wurden, ist klar. Nur von wem genau dieser Einsatz ausging – Regierung oder Rebellen – kann nicht mit Sicherheit gesagt werden.
Obwohl die Flüchtlingszahlen weiter steigen und die Zustände für die Menschen immer schlechter werden, tut die internationale Gemeinschaft wenig. Das Interesse in der Öffentlichkeit ist wieder gegesunken. Es wird weiter nach einem friedlichen Weg gesucht, während sich die Konfliktparteien weiter voneinander entfernen und Krieg führen.
David Sauer, Klasse 11, Gesamtschule Haspe, Hagen