Hagen. Rechtsextreme und Hooligans sorgen in den Fußballstadien für Ärger bei Fans und Verantwortlichen. Polizei, Vereine und diverse Organisationen versuchen, gegen diese Gruppen vorzugehen. Leicht haben sie es dabei nicht.
Fußballvereine in Deutschland haben ein Problem: Immer wieder mischen sich Rechtsextreme unter die Fans. Sie nutzen den Fußball als Plattform. Die rechten „Fans“ waren immer da, doch in den letzten Wochen und Monaten sind sie offenbar selbstbewusster geworden. Dennoch laufen die Aktivitäten der rechten Szene oft im Verborgenen ab.
Die Organisation „FARE“ (Football Against Racism in Europe) versucht gegen diese Szene vorzugehen. Etwa mit Aktionen wie Spieler-Armbinden mit der Aufschrift „Unite Against Racism“.
Polizeieinsätze und Stadionverbote
Die Polizei ist an Spieltagen in den Stadien mit vielen Einsatzkräften zugegen. Die Vereine verhängen Stadionverbote für Anhänger rechter Gruppierungen. Und trotzdem ist die rechte Szene in den Stadien sehr präsent geworden.
Darauf sind auch Parteien wie die NPD aufmerksam geworden, da sie bei den Anhängern einschlägiger Fangruppierungen potenzielle Wähler vermutet. Etwas gegen rechte Fan-Gruppen zu unternehmen ist schwierig.
Manch ein Rechtsextremer gibt auch nur vor, ein Fan zu sein und sich für Fußball zu interessieren. Diese Personen kommen nur zu den Spielen, weil sie auf Randale aus sind.
Experten gehen davon aus, dass es unter den „normalen“ Fußball-Fans etwa 15 000 gewaltbereite Personen gibt. Bei Spielen in Deutschland werden jedes Jahr Hunderte Personen durch Gewalt verletzt. Die verursachten Sachschäden gehen in den dreistelligen Millionenbereich. Die Kosten übernimmt oft der Steuerzahler.
Untertauchen in der Anonymität der Massen
Trotz vieler Festnahmen in den Stadien, bleiben Straftaten häufig ungeahndet. Die Dunkelziffer ist ohnehin hoch. Die Polizei hat es oft nicht leicht, weil die Täter in der Anonymität der Menschenmassen untertauchen oder als „Mob“ auftreten.
Ein weiteres Problem für ihre Arbeit ist, dass Störenfriede wie gewaltbereite Hooligans und Rechtsextreme an ihrer Kleidung kaum zu erkennen sind. Sie kommen völlig neutral gekleidet zu den Spielen und verzichten auf Schals, Trikots oder T-Shirts des Vereins, dem sie angehören.
Ihre Parolen sind auch schon bis in die Stadien gedrungen. Banner mit Aufschriften wie „Solidarität mit dem NWDO!“ (Nationaler Widerstand Dortmund) erregten jüngst die Aufmerksamkeit bei Fans, Vereinen und der Polizei.
Christoph Hensel, Klasse 11,
Gesamtschule Haspe, Hagen