Hohenlimburg. . Ziehen Polizisten oft ihre Waffen? Welche Verbrechen werden in Hohenlimburg verübt? Und wie alt war der jüngste Kriminelle, den die Polizei erwischt hat? Drei Zeus-Reporterinnen sind diesen Fragen auf den Grund gegangen.

Wie der Alltag eines Polizisten aussieht, haben sich bestimmt schon viele Leute gefragt. Wir, drei Schülerinnen des Gymnasiums Hohenlimburg, fragten an der Polizeidienststelle bei dem Bezirksbeamten Sigmar Just in Hohenlimburg nach.

Wie sieht Ihr Arbeitstag aus?

Ganz unterschiedlich, denn es gibt Früh-, Spät- und Nachtschicht, die sich nach dem sogenannten Poolschichtmodell richten. 19 Polizisten/Polizistinnen sind im Wach- und Wechseldienst, wobei sie anfallende Einsätze bewältigen. Herr Hirschberg ist der Wachleiter. Herr Wagner und ich sind Bezirksbeamte – wir sehen uns die Anzeigen an und wir schauen nach, wo Brennpunkte sind und und richten unsere Streifentätigkeit danach aus. Wir sind häufig zu Fuß anzutreffen, um Kontakt zum Bürger zu halten.

Nimmt Ihr Beruf sehr viel Zeit ein?

Es ist eigentlich eine normale Arbeiterzeit von 40 bis 41 Stunden pro Woche. Unter der Woche haben wir zwei dienstfreie Tage, die nicht unbedingt das Wochenende sein müssen. Ansonsten arbeiten wir acht Stunden pro Tag, wenn allerdings ein Unfall oder sonstiges geschieht, kann man mit einer längeren Dienstzeit rechnen und der Feierabend lässt auf sich warten. Wenn man viel Nachtdienst im Jahr gemacht hatte, hat man außerdem den Anspruch auf vier Ausgleichtstage, also freie Tage, im Jahr.

Benutzen Sie häufig Ihre Waffen?

Bei Einsätzen schon seit ca. zwanzig Jahren in Hohenlimburg nicht mehr, da benutzen wir eher Pfefferspray. Allerdings gibt es einen Schießkeller, wo vier Mal pro Jahr eine Schieß/Nicht-Schieß-Ausbildung stattfindet, wo alle Polizisten gezielte Schüsse auf eine Scheibe üben oder einen so genannten Deut-Schuss anwenden, der nicht gezielt und schnell abgeschossen wird. Dazu gibt es auch Dia-Vorstellungen, wo man dann entscheidet ob man schießt oder nicht.

Welche Fälle haben Sie am meisten?

Wir Bezirksbeamte werden meistens zu kleineren Streiten unter Nachbarn und Ruhestörungen gerufen. Auch im Verkehr und bei Haftbefehlen bis 1000 Euro sind wir tätig. Ebenfalls betreuen wir die Verkehrserziehung bei Grundschülern. Auch Kindergärten kommen zu uns.

Bleiben Kriminelle kriminell oder bessern sie sich?

Durch das neue Hilfestellungsprogramm für Jugendliche, namens „Kurve kriegen“, wird auffälligen Jugendlichen von der KPO (Kriminal Prävention und Opferschutz) durch Spezialprogramme seitens der Polizei geholfen, von der schiefen Bahn zu kommen.

Was war der jüngste Kriminelle und was hat er getan?

Er war sieben Jahre alt und beging Ladendiebstahl, weil er von älteren Jugendlichen dazu angestiftet wurde, Zigaretten zu stehlen. Dieser Fall wurde dem Jugendamt zugeteilt und die Eltern erhielten darüber Kenntnis. Danach gab es mit einem Jugendpfleger und den Eltern mit dem Kind ein Gespräch. Die älteren Jugendlichen erhielten daraufhin ihre Strafe durch einen Jugendrichter.

Was ist Ihr aktuellster Fall?

Jeder Tag schafft neue Vorgänge. Aktuell gibt es oft Computerkriminalität. Leute bieten Waren an, die gefälscht sind, oder die es nicht zu kaufen gibt. Auch hat ein Mann, während er Auto fuhr, mit dem Handy in der Hand telefoniert. Das ist dann eine Ordnungswidrigkeit und kostet Bußgeld und einen Punkt in Flensburg. Ebenfalls vermehrt sich die Anzahl der häuslichen Gewalt, das heißt wenn zum Beispiel ein Mann seine Frau im eigenen Haus schlägt, darf er für zehn Tage nicht wiederkommen und bekommt eine Strafanzeige. Kommt er trotzdem zurück in die Wohnung muss er 250 Euro Bußgeld zahlen. Die Frau bekommt erklärt, wer ihr in dieser Situation weiter helfen kann. Hinzu kommen noch Verkehrsunfälle und Körperverletzungen und in der dunklen Jahreszeit kommt es vermehrt zu Wohnungseinbrüchen, die wir durch streifen zu verhindern suchen..

Leoni Fegter, Lea Csavajda, Patricia Drawski, Klasse 8b, Gymnasium Hohenlimburg, Hagen