Hagen. . Der hohe Alkoholkonsum von vielen Jugendlichen ist ein Problem, das sich in Zahlen ausdrücken lässt. Zeus-Reporterin Charline Springer beleuchtet die Hintergründe.
Alkohol trinken, manchmal bis zum Umfallen – das setzen rund zehn Prozent aller Jugendlichen, die unter zwölf Jahren sind, regelmäßig in die Tat um. So lautet das Ergebnis einer Statistik der Deutschen Angestellten-Krankenkasse. Die Zahl der Jugendlichen, die wegen zu hohen Alkoholkonsums ins Krankenhaus gekommen sind, stieg um 80 Prozent.
Gerade in der Pubertät machen die meisten Jugendlichen ihre ersten Erfahrungen mit Alkohol. Nebenbei werden öfter auch andere Sachen ausprobiert, wie Rauchen oder Drogen. Die Jugendlich wagen den ersten Schritt in das Leben eines Erwachsenen, wo viele Schwierigkeiten auf sie warten: Jugendliche haben ihren ersten Liebeskummer, hinzu kommt der Leistungsdruck in der Schule und die körperliche Entwicklung, die verwirrend sein kann. In dieser Zeit biete der Alkohol eine willkommene Ablenkung, so die Online-Selbsthilfegruppe A-Connect. Er helfe, das mangelnde Selbstvertrauen und Zukunftsängste zu vergessen.
75 000 Tote – jedes Jahr
Alkohol ist ein Teil unserer Gesellschaft, obwohl laut aktuellem Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung in Deutschland jährlich 75 000 Menschen an den schädlichen Folgen des Alkoholkonsums sterben. Gruppenzwang unter Teenagern entsteht dadurch, dass in den meisten Cliquen Alkoholkonsum als Zeichen von Stärke oder Coolness angesehen wird.
Doch Alkohol wirkt auf Heranwachsende viel stärker als auf Erwachsene. A-Connect führt aus: Das Nervensystem eines Kindes reagiert viel sensibler auf Alkohol als das eines Erwachsenen, allein 0,5 Promille Alkohol im Blut können dazu führen, dass ein Kind sein Bewusstsein verliert. Alkohol wirkt sich jedoch nicht nur negativ auf die physische, sondern auch auf die psychische Entwicklung von Kindern aus.
Charline Springer, Klasse 10 c, Heinrich-Heine-Realschule, Hagen