Essen. . RWE hat in Essen den ersten Kilometer der innovativen Leitungstechnologie verbaut. Die Zeus-Reporter Yasin Sirakaya und Fabian Ostermann haben sich von Projektleiter Dr. Frank Merschel die Technik erklären lassen.

Die weltweit längste Hochtemperatursupraleitung wurde in Essen im Rahmen des Pilot Projekts „AmpaCity“ in Betrieb genommen. Damit macht das Energie Unternehmen RWE den ersten Schritt in Richtung Energiewende. Projektleiter Dr. Frank Merschel (59) hat uns erklärt, wie die Leitung funktioniert.

Supraleiter erlauben es, wenn sie extrem gekühlt werden, verlustfrei Energie zu transportieren. Die rund einen Kilometer lange Supraleitung verbindet zwei Umspannungsanlagen im Essener Zentrum und ersetzt die innerstädtischen Hochspannungskabel. Dem Projekt ging eine umfangreiche Studie voraus, in der das Karlsruher Institut für Technologie gemeinsam mit Projektpartner Nexans und RWE die Realisierbarkeit sowie die Wirtschaftlichkeit des Unterfangens untersuchten.

Supraleiter vermeiden aufwendige Tiefbauarbeiten, außerdem erfordern sie weniger Platz als ein herkömmliches Kupferkabel, denn bei gleichem Durchmesser überträgt ein Supraleiterkabel fünf Mal mehr Strom als ein herkömmliches Kabel. Die Supraleitung kann dadurch in bereits bestehende Kabelkanäle verlegt werden. Außerdem soll eine höhere Betriebssicherheit gewährleistet werden, da auf Hochspannungsanlagen in Ballungszentren verzichtet werden kann. Auf diese Weise werden langfristig erhebliche Kosteneinsparungen möglich. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert und könnte, wenn es die zweijährige Testphase erfolgreich übersteht, der Auftakt zur Umstrukturierung des innerstädtischen Stromnetzes sein.
Yasin Sirakaya, Fabian Ostermann, CI11V2, Berufskolleg für Technik und Gestaltung, Gelsenkirchen