Gelsenkirchen. . Zeus-Reporterin Anna hat am Tag ihrer Konfirmation einiges erlebt: viele Gäste, viele Geschenke, viele Fotos. Und auch die Predigt während des Gottesdienstes entsprach nicht dem üblichen „Sonntagsprogramm“.
Der 12. Mai – mein großer Tag. Meine Tante ist sogar extra aus Frankreich angereist, um ihn mit mir zu feiern: den Tag meiner Konfirmation. Alle haben sich schick gemacht, Konfirmanden und Gäste. Die Männer und Jungs tragen Anzüge in schwarz mit unterschiedlich farbigen Hemden. Mädchen und Frauen tragen Kleider in pink, weiß oder schwarz.
Dann beginnt der Konfirmationsgottesdienst. Der Gospel-Chor der Kirche singt Lieder wie „Lift your Hands“ und „Greater than anything“. Der Pfarrer begrüßt alle und erinnert an das Abendmahl am Abend zuvor, an dem alle Konfirmanden teilgenommen haben. Seit diesem Abend sind wir aus Sicht der Kirche schon erwachsen, doch ein festlicher Gottesdienst gehört natürlich auch noch dazu.
Gott ist wie ein Überraschungs-Ei
In der Predigt vergleicht der Pfarrer den Glauben an Jesus mit einem Döner: Er habe viele unterschiedliche Inhalte, manchmal mag man sie, manchmal nicht. Außerdem hinterlasse das Öl, wenn man kleckert einen bleibenden Fleck, wie auch Jesus Spuren hinterlasse. Gott sei demnach wie ein Überraschungs-Ei, denn man wisse nie, was er für einen bereit halte und man freue sich auf die Überraschung.
Dann wird es ernst: Die eigentliche Konfirmation beginnt. Ich bin aus meiner Gruppe die erste, die nach vorne gehen soll, die erste, die auf dem Programmheft steht und die erste, die konfirmiert wird. Super! Als erste kann man ja schließlich viel falsch machen, weil man nicht von den anderen abschauen kann, doch zum Glück geht alles gut.
Nach dem Gottesdienst geht es ins Restaurant
Endlich dürfen wir zu unseren Familien, Verwandten und Freunden. Nur leider ist es draußen kalt und regnet leicht. Schnell werden ein paar Fotos gemacht und ich darf wieder den wärmenden Mantel meines Patenonkels anziehen.
So langsam macht sich der Hunger bemerkbar. Also auf zu den Autos und ab nach Essen, wo ein Freund ein Restaurant besitzt. Wegen des Marathons, den auch mein Bruder mitläuft, müssen wir Umwege fahren, aber es kommen alle pünktlich an, nur mein Bruder ist deutlich zu spät und verpasst die Vorspeise und meine Rede, bei der er mir geholfen hat.
Zwischen den Gängen wechsele ich immer wieder von Tisch zu Tisch um mit jedem zu reden. Mal spiele ich mit Gleichaltrigen „Subway Surfers“, mal rede ich mit der „älteren Generation“ über Urlaube und Handys. Nach dem Nachtisch und Espresso waren wir irgendwann gegen vier Uhr fertig und manche gingen nach Hause,
Am Nachmittag verabschieden sich die ersten Gäste, aber bei mir zu Hause wird weiter gefeiert. Zum Glück ist jetzt endlich schönes Wetter und ich muss nicht mehr frieren, als die Erinnerungsfotos geschossen werden. Erst als alle Paten, Freunde und die Familie jeweils mit mir auf einem Foto sind, sind alle zufrieden.
Erst gegen sieben Uhr sind dann doch alle weg. Ich fürchte, wir werden in den nächsten Wochen von Kuchen leben müssen.
Anna Becker, Klasse 8d, Max-Planck-Gymnasium, Gelsenkirchen