Gelsenkirchen. Zeus-Reporterin Maren Goedeke sprach mit Gina Dohrmann über ihren Beruf als Tierpflegerin im Zoo in Gelsenkirchen.

Warum werden Vögel eigentlich so schnell hungrig? Und wieso sollte man Baumstachler besser nicht mit bloßen Händen einfangen? Das und vieles mehr erfuhr Zeus-Reporterin Maren Goedeke beim Gespräch mit Tierpflegerin Gina Dohrmann (26) in der ZOOM Erlebniswelt.

Maren Goedeke: Tierpflegerin zu sein ist bestimmt spannend, jeder Tag anders. Aber gibt es auch einen routinierten Tagesablauf?

Gina Dohrmann: Ja. Als Erstes müssen wir uns jeden Tag um die Vögel kümmern, weil die einen schnelleren Stoffwechsel haben als die anderen Tiere und daher schneller hungrig werden.

Müssen Sie eigentlich immer früh aufstehen oder gibt es Schichtdienste?

Natürlich haben wir Schichtdienste. Ich bin entweder von 7 bis 16 Uhr im Zoo, oder von 10 bis 19 Uhr.

Haben Sie noch andere Aufgaben, abgesehen vom Pflegen der Tiere und dem Säubern der Gehege?

Ich kümmere mich um Zoo-Führungen und kommentierte Fütterungen. Außerdem kümmere ich mich um Pressearbeit und Technik. Unter anderem die Überprüfung der Wasserqualität und den Zustand der Gehege.

Gibt es unter den vielen Tierarten eine, die sie besonders mögen?

Schwierige Frage ... Am lieb­sten mag ich die Affen und die Otter. Die Otter sind so putzig!

Mit welchen Tieren müssen Sie aus Selbstschutz besonders vorsichtig umgehen?

Das sind vor allem die Wildtiere. Die sind sehr gefährlich. Aber auch bei den Orang Utans muss ich aufpassen. Die sind manchmal launisch. Aber natürlich sind Raubtiere, zum Beispiel Bären und auch Löwen, gefährlich. Wenn die mal hungrig sind, möchte man nicht im Gehege stehen.

Welche schulischen Vorraussetzungen braucht man, um eine Ausbildung zum Tierpfleger zu machen?

Man braucht mindestens einen Hauptschulabschluss, aber in Biologie und Mathe sollte man schon ganz gut sein. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Nach erfolgreichem Abschluss kann man auch eine eigene Tierpension aufmachen.

Hat man nach der Ausbildung als Tierpfleger Aufstiegschancen oder die Möglichkeit, etwas anderes zu machen?

Ja. Man kann Tierpflegermeister werden. Oder Reviertierpfleger. Dann kümmert man sich als Vorgesetzter einiger Mitarbeiter um ein bestimmtes Revier.

Wenn Sie im Fernsehen das Aufsehen um manche Tiere und Ereignisse wie den Tod von Eisbär Knut oder des Fußballorakels Krake Paul mitbekommen – müssen Sie dann manchmal während Ihrer Arbeit daran denken?

Wenn ich in meinem Job selbst mit den Tieren zu tun habe, dann denke ich nur an ihr Wohlergehen.

Gibt es ein Erlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Jeder Tag im Zoo ist unvergesslich. Aber in meinem ersten Ausbildungsjahr habe ich einen Baumstachler mit meiner Jacke eingefangen. Das ist ein Tier, das wie ein Stachelschwein aussieht, aber mit Meerschweinchen verwandt ist. Das war nicht sehr angenehm! Die Stacheln, die noch in meiner Jacke steckten, auch nicht. Aber heute kann ich aber darüber lachen.

Maren Goedeke,

Klasse 8c, Max-Planck-Gymnasium, Gelsenkirchen