Hamburg/Gelsenkirchen.
Für 25 Schüler, vier Lehrkräfte und sechs Mann Stammcrew startete am 17. Oktober 2009 ein einmaliges Erlebnis rund um den Atlantik, dass von der Hermann-Lietz-Schule auf der Nordseeinsel Spiekeroog veranstaltet wurde.
Für ein halbes Jahr lassen die Schüler ihre Heimat zurück und widmen sich ganz sich selbst und ihren Mitmenschen. Sie arbeiten verantwortlich im Schiffsbetrieb, leben in einer Bordgemeinschaft zusammen mit der Crew und den Lehrern, erhalten Unterricht an Bord und erleben Landexpeditionen. Schule und Unterricht, wer mag das schon?
Das Projekt „High Seas High School“ bietet Schülern seit 1993 eine willkommene Alternative zum Schulalltag.
Die Schüler der 10. Jahrgangsstufe segeln für 2500 Euro pro Monat auf dem Traditionssegelschiff „Johann Smidt“ von Deutschland über die kanarischen Inseln in die Karibik, zum süd-oder mittelamerikanischen Festland, nach Kuba und schließlich über die Azoren zurück zum Heimathafen Hamburg.
Bei diesem Erlebnis handelt es sich nicht nur um Spaß und Abenteuerlust, denn diese Schiffsreise lehrt den Schülern auch Verantwortungsbewusstsein, mehr Selbstvertrauen und den richtigen Umgang mit den Mitmenschen.
Schüler bewirtschaften das Schiff
An Bord haben die Schüler die Aufgabe, sich selbst zu versorgen und das Schiff zu bewirtschaften. So muss selbst gekocht, geputzt und gespült werden und das Schiff von den Schülern in Stand gehalten und in eingeteilten Wachen von vier Stunden bewacht und gesteuert werden.
Für die Teilnahme sind weder Segelkenntnisse noch außerordentlich gute Schulleistungen notwendig.
Die Schüler erhalten Unterricht an Bord und während der Landaufenthalte, wodurch versucht wird, den Unterrichtsstoff trotzdem zu vermitteln, auch in Bezug auf die Erfahrungen auf See. So wird fast in jedem Fach mit den Erfahrungen während der Reise unterrichtet. In Mathematik bezieht man sich auf die Navigation.
Unterricht an Bord
Der Unterricht an Bord startet jeweils für die eine Hälfte der Schüler nach dem Frühstück und endet vor dem Abendessen. Die anderen haben derweil die Aufgabe, den Schiffsbetrieb fortzusetzen. Auch das Schreiben von Klausuren findet während der Reise statt. Selbst Praktika können an Bord gemacht werden, die die handwerklichen und praktischen Fähigkeiten der Schüler fördern. Außerdem gehört zu den Unterrichtseinheiten ein Sprachkurs Spanisch, um für die vierwöchigen Landprojekte in Costa Rica mit Aufenthalt bei Gastfamilien gut vorbereitet zu sein. Dies hilft den Schülern neue Kulturen kennenzulernen, Vorurteile abzubauen und ihre eigene Kultur zu reflektieren. Auch das Übernachten auf einer einsamen Insel und die Erklimmung eines Vulkanes gehören zu dem Landprogramm. Für die Schüler ist diese Art von Auslandsaufenthalt eine Bereicherung für ihr weiteres Leben. Weitere Infos gibt’s im Netz: www.hshs.eu.de oder www.kus-projekt.de.
Anna-Lena Hinojo, Anna Lena Romanowski, Malin Kretschmar, Klasse 8b, Max-Planck-Gymnasium