Gelsenkirchen. .

Im Rahmen des Kulturhauptstadtprogramms bildet Gelsenkirchen mit dem Turm zwei der ehemaligen Zeche Nordstern einen von sieben sogenannten Hochpunkten im Revier.

Hierfür werden für insgesamt 13,6 Millionen Euro umfangreiche Ausbau- und Neubauarbeiten von der auf dem Gelände ansässigen THS (TreuHandStelle für Bergmannswohnstätten) vorgenommen. Die Veranstaltungen und Feierlichkeiten der Kulturhauptstadt Ruhr2010 laufen bereits auf Hochtouren: Auf dem Gelände der Zeche Nordstern allerdings baut man noch. Laut Marie Mense von der THS soll das Bauvorhaben NT2 (so der offizielle Titel) im Herbst 2010 beendet sein.

Auffällig und als neue Wahrzeichen Gelsenkirchens gepriesen sind der vierstöckige Glaskubus, welcher auf dem Bestandsturm errichtet wird und die monumentale, 18 Meter große Statue „Herkules“, die auf einem separaten Turm montiert wird. „Aus baurechtlichen und brandschutztechnischen Gründen ist es notwendig, einen zweiten Turm hinter dem jetzigen Förderturm zu bauen.“ sagt Marie Mense. Dieser dient als Erschließungsturm, sowohl für die Bestands- als auch für die Neubauetagen. „Mit seiner Bauweise aus unverkleidetem Beton wird sich der Neu- vom Altbau deutlich absetzen.“ Neben einer offenen Fluchttreppe bekommt der Zugangsturm auch einen Aufzug.

Düsseldorfer Bildhauer

Begehbar wird der Erschließungsturm sowohl direkt vom Nordsterncarree aus als auch über die große Eingangshalle und den Erdgeschoss-Bereich der jetzigen Bibliothek der THS-Hauptverwaltung. Prunkstück ist die auf dem Erschließungsturm montierte Herkulesfigur des Düsseldorfer Bildhauers Markus Lüpertz.

Einen Bezug zum regionalen (Zeche Nordstern) und unternehmenseigenen (THS) Ursprung zeigt die Auswahl von Herkules zum Entsetzen vieler Gelsenkirchener nicht. „Die Skulptur des altgriechischen Helden Herkules wurde eigens für den Nordsternturm entworfen und wird eine, weithin sichtbare, optische, Signalwirkung haben“, so Mense.

Abgesetzt mit einer deutlichen Fuge lassen vier neue, gläserne Etagen den alten Nordsternturm auf fast 100 Meter anwachsen. Neben einer öffentlichen Besucherterrasse werden die Räume privatwirtschaftlich sowie von einem Ruhrgebietsforum genutzt. In den Etagen des Bestandsturmes wird um die alte Fördermaschinerie ein Videokunstzentrum eingerichtet. So soll der neue Nordstern-Komplex künftig Kulturinteressierte und vor allem auch Schüler und junge Leute in den Landschafts- und Gewerbepark nach Gelsenkirchen-Horst ziehen, stellt Marie Mense klar und hofft weiter, „dass sich der Nordsternturm zu einer Schlüsselstelle für die gesamte Emscherregion und ihre Entscheider entwickeln wird.“ Es bleibt nur abzuwarten, ob sich die Investitionskosten von 13,6 Millionen Euro als rentabel erweisen. Über 6,6 Millionen Euro trägt davon die THS. Der Rest wird durch die Förderung von Land, Bund und EU übernommen Wir finden: Viel Geld für einen alten Griechen und einen Glaskubus.

Thilo Wolff, Lukas Hake, Hey Chiu Pang, Klasse 8b, A.v.Droste-Hülshoff-Gymnasium