Essen. . Kolumbien liegt im nördlichen Teil Südamerikas und hat ca. 47 Millionen Einwohner. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung lebt unter dem Existenzminimum. Solchen Menschen helfen die Schwestern des Ordens vom armen Kinde Jesus. Zeus-Reporter Lars Ellebracht hat sich mit ihrer Arbeit beschäftigt.

Kolumbien liegt im nördlichen Teil Südamerikas und hat ca. 47 Millionen Einwohner. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung lebt unter dem Existenzminimum. Solchen Menschen helfen die Schwestern des Ordens vom armen Kinde Jesus. Zeus-Reporter Lars Ellebrach hat sich mit ihrer Arbeit beschäftigt.

Obwohl Kolumbien reich an Wirtschaftsgütern wie etwa Kaffee, Bananen, Gold, Smaragde ist, sind viele Menschen in dem Lang bettelarm. Das Problem: Kolumbiens gesamtes Wirtschaftskapital liegt in Händen weniger Familien, deren Reichtum nicht selten aus dem Drogenhandel und der Ausbeutung der Armen stammt. Seit Jahrzehnten tobt in Kolumbien ein Kampf zwischen der Drogenmafia, dem Militär und gewalttätigen Guerillagruppen. Menschen sind von ihrem Land vertrieben worden oder aus Angst vor Gewalt in die Städte geflohen. Dort leben sie ohne Lebensgrundlage unter unmenschlichen Bedingungen.

Viele Kinder haben keinen Schulabschluss

Die Schwestern des Ordens vom armen Kinde Jesus haben sich zur Aufgabe gemacht Menschen in Notsituationen zu helfen. Im Jahre 1938 gründeten sie ihr erstes Haus in Bogotá, der Haupstadt Kolumbiens. Inzwischen gibt es acht Stationen dort. Die meisten Familien haben nicht mals das Nötigste zum Leben. Deshalb helfen die Schwestern den Kindern. Die insgesamt 57 Nonnen, darunter inzwischen viele Einheimische, betreuen zurzeit etwa 3.000 - 3.500 Kinder, größtenteils Mädchen. Schulpflicht besteht zwar im Land, der Staat kümmert sich aber nicht genügend um deren Einhaltung, sodass insbesondere die Kinder aus den Armenvierteln Bogotás keine schulische Ausbildung erhalten.

Das Angebot, welches die Schwestern bereitstellen, ist in den vielen Jahren der Arbeit gewachsen. Sie bieten Eltern und alleinerziehenden Müttern die Möglichkeit einer Arbeit nachzugehen, indem sie ihre Kinder ab dem Säuglingsalter in Kindertagesstätten betreuen. So ist es ihnen möglich, die Familie ernähren zu können ohne betteln oder stehlen zu gehen. Häufig sind die Kinder unterernährt und brauchen viel Zuwendung. Über die Hälfte dieser Kinder kennen ihren Vater nicht.

Es gibt kaum medizinische Versorgung

Ein Teil von ihnen wird zusätzlich in Internaten untergebracht. Es gibt Kindergärten und Grundschulen sowie weiterführende Schulen bis hin zu Gymnasien. Die Schwestern betreiben Schulen, in denen die Schülerinnen und Schüler eine Ausbildung in einem technischen, hauswirtschaftlichen oder landwirtschaftlichen Beruf erlernen können.

In den Slums gibt es kaum medizinische Versorgung. Aus diesem Grund hält die Ärztin und Ordensschwester Schwester Johann in dem Stadtteil Cazuca kostenlose Sprechstunden für die Ärmsten ab. Sie öffnet ihre Praxis um acht Uhr und bereits um fünf Uhr morgens stehen die Menschen dort an, um überhaupt eine Chance zu haben im Laufe des Tages dranzukommen.

Ordensschwestern begegnen Menschen mit Respekt

Die Schwestern haben aber auch die Not der Obdachlosen in Kolumbien erkannt und haben ein Haus für obdachlose Männer übernommen. Dort können sie ihre Wäsche waschen, bekommen eine Mahlzeit und können die Nacht sicher verbringen. Weshalb sie so gerne kommen ist jedoch die Tatsache, dass sie von den Schwestern mit Respekt und Fürsorge behandelt werden.

Das Finanzierungssystem der Schwestern basiert auf der Tatsache, dass sie auch Schulen für die Kinder der besser gestellten Familien Bogotas betreiben. Die Schulen sind bekannt für eine exzellente Ausbildung der Kinder und der Vermittlung hoher menschlicher Werte. Mit dem Schulgeld, das sie aus diesen Schulen erwirtschaften, können viele der Projekte für die Armen finanziert werden. Die Schwestern kommen jedoch nicht ohne Spenden aus und so gibt es in Deutschland viele Menschen, die durch ihr Engagement und ihre Ideen immer wieder Geld und Kleiderspenden für die Arbeit der Schwestern in Kolumbien zusammentragen. So unterstützt auch die Kolumbienhilfe Schwester Teresina aus Essen die Schwestern dabei vielen Menschen in Kolumbien Hoffnung und eine Perspektive für ihr Leben zu geben. Da, wo sooft keine Perspektive mehr zu sein scheint.

Lars Ellebracht, 9c, Gesamtschule Holsterhausen