Essen. . Im Dunkeln essen, nicht zu sehen was man auf dem Teller hat und sich möglicherweise noch vollkleckern. Das macht doch keiner freiwillig?! Oder etwa doch? So genannte Dunkelrestaurants scheinen im Trend zu liegen. Die Zeus-Reporterinnen Laura Müller und Xenia Fateev erzählen in ihrem Artikel, warum sich ein Besuch im Dunkelrestaurant lohnt.

Im Dunkeln essen, nicht zu sehen was man auf dem Teller hat und sich möglicherweise noch vollkleckern. Das macht doch keiner freiwillig. Oder etwa doch? So genannte Dunkelrestaurants scheinen im Trend zu liegen. Die Zeus-Reporterinnen Laura Müller und Xenia Fateev haben das Dunkelrestaurant Finster in Essen besucht. In ihrem Artikel erzählen sie wie es sich dort speisen lässt.

Das Restaurant Finster in Holsterhausen hat 2007 seine Pforten geöffnet. Das Restaurant ist nach eigenen Angaben das größte Dunkelrestaurant im Ruhrgebiet. Dunkelrestaurant bedeutet, dass man in völliger Finsternis speist. Doch wie komme ich ins Dunkelrestaurant? Zuerst muss man erst einmal einen Tisch reservieren. Das geht telefonisch oder Online. Aus acht Menüs kann man dann vor Betreten des Dunkelraums auswählen. Auch für Veganer ist etwas dabei. Welche Zutaten jedoch genau auf den Teller kommen, weiß man nicht.

Mit einer ,,Polonaise“ zum Tisch

Bevor man in den Speisesaal geführt wird, müssen Handys uns jegliche Lichtquellen abgegeben werden. Auch Stolpersteine wie Taschen dürfen nicht mit hinein. Man kommt nicht direkt in den Dunkelraum, sondern zunächst in einen dunklen Zwischenraum, da kein Licht in den Dunkelraum eindringen soll. Die Gäste bekommen einen eigenen Kellner, den sie jederzeit rufen können. Dieser führt sie mithilfe einer „Polonaise“ an den richtigen Tisch. Insgesamt arbeiten 19 Personen im Restaurant Finster. Davon sind acht sehbehindert oder blind.

Durch die Dunkelheit konzentriert man sich auf den Geschmack

Die meisten Gäste benutzen ihren Tastsinn und essen mit den Fingern, da das oft leichter fällt als mit dem Besteck. In dem stockdusteren Raum fällt der Sehsinn weg, so dass der Hör- und Tastsinn verstärkt wird. Weil man das Essen nicht sieht, ist das Geschmackserlebnis intensiver. Es ist eine Explosion der Sinne. Über 70.00 Gäste konnten das seit Eröffnung des Restaurants schon selber erfahren.

Eine Idee aus der Schweiz

Noch eine Besonderheit im Restaurant Finster ist das „Blind Date“. Je 30 Männer und Frauen sitzen verteilt an sechs Tische zusammen und haben zwei Stunden Zeit die anderen Leute kennen zulernen- ohne sie zu sehen. Die Idee zu einem Dunkelrestaurant kommt aus der Schweiz. Vor rund 27 Jahren haben zwei Blinde und ein Professor dort die ersten zwei Dunkelrestaurants eröffnet.

Laura Müller, Xenia Fateev, 8d, Gymnasium Essen-Nord-Ost