Essen. . Bald beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Ist es richtig, das Turnier in einem Land auszutragen, das wegen Sicherheitsmängeln beim Stadionbau und Protesten der Bevölkerung in den Schlagzeilen steht? Ein Grund spricht für Zeus-Reporter Nick Kostrzewa jedenfalls klar für Brasilien.
War es die richtige Entscheidung, als FIFA-Präsident Sepp Blatter am 30. Oktober 2007 Brasilien als Gastgeberland der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 bekanntgab? Es gibt viele Diskussionen darüber. Armut, die in Teilen Brasiliens herrscht, wird von Polizisten teils mit Gewalt unterdrückt. „Sie sei eine Gefahr für die WM“, hieß es in den Nachrichten.
Doch ganz im Gegenteil, finde ich. Bei Weltmeisterschaften geht es nicht nur um das Sportliche, sondern auch um das Zusammentreffen von Menschen aus aller Welt. Weiße, schwarze, arme, reiche, kleine, große, dicke, dünne, braunhaarige, blonde. Alle gehören sie dazu. Ein so großes Sportereignis ist auch ein Zusammentreffen vieler unterschiedlicher Kulturen. Dies will jedoch nicht jeder verstehen.
Sicherheitsmängel und Demonstrationen
Dies ist aber nicht das einzige Problem in Brasilien vor der WM. Flughäfen hatten erhebliche Sicherheitsmängel. Kein Stadion, der insgesamt zwölf, entsprach den Anforderungen der FIFA. Viel Geld musste für den Umbau der Stadien aufgetrieben werden, wogegen viele Leute auf die Straßen gegangen sind, um zu demonstrieren.
Doch selbst auf den Baustellen war keine ausreichende Sicherheit gegeben. Bei dem Bau der Arena da Amazonia (Manaus) kamen wegen dieser fehlenden Sicherheit vier Menschen ums Leben. Zwar wurde der Bau vorerst unterbrochen, doch meiner Meinung nach war das ein klares Zeichen an die Politik, ein großes Auge auf die Bauarbeiten an Stadien und Flughäfen zu werfen.
Hoffen auf „Unfassbare Stimmung“
Aufgrund der großen Bauprojekte mussten auch viele Brasilianer eine „Zwangsumsiedlung“ vornehmen. Viele sind seitdem obdachlos. Und wofür das alles? Zum Bau überdimensionaler Fußballstadien. Da kommt natürlich die Frage auf, warum man die Giganten nicht an andere Plätze Brasiliens baut. Man weiß es nicht.
Doch es gibt auch einen wichtigen positiven Aspekt der für die WM in Brasilien spricht: Die Einwohner Brasiliens. Fast jeder dort ist Fußball verrückt, was zu einer wahrscheinlich unfassbaren Stimmung in den riesigen Stadien führen wird, wenn diese überhaupt bis zur WM fertig werden.
Die Spielbedingungen sind jedoch für die WM-Teilnehmer mitteleuropäischer Länder nicht gerade die besten. Temperaturen von 20 bis 30 Grad und eine hohe Luftfeuchtigkeit machen das Spielen auch für unsere deutsche Mannschaft nicht leichter. Solche Nachteile sind jedoch unvermeidbar. Trotz allem wird das WM-Fieber, das alle vier Jahre wirklich jeden trifft, auch in dieser 22. Fußball-Weltmeisterschaft nicht ausbleiben.
Nick Kostrzewa, 8d, Maria-Wächtler-Gymnasium