Essen/Gelsenkirchen. . Neben Hunden und Katzen warten in vielen Tierheimen auch exotische Schlangen, Echsen oder Vögel ungeduldig auf einen neuen Besitzer. Die Zeus-Reporter Alyssa Sandkühler, Laura Wedekind und Angelique Marquardt fanden im Tierheim Gelsenkirchen einen Hund, der besonders dringend Hilfe braucht.
Es ist Jahr für Jahr das gleiche Bild: In Deutschlands Tierheimen herrscht Hochkonjunktur. Immer mehr Menschen können oder wollen ihre Haustiere nicht mehr behalten und geben die einstigen Lieblinge ab in eine Auffangstation. Für die Zeus-Reporter Alyssa Sandkühler, Laura Wedekind und Angelique Marquardt Grund genug, einmal einen Blick hinter die Kulissen eines Tierheims zu werfen. Sie machten sich auf den Weg in die Willy-Brandt-Allee 449 in Gelsenkirchen, um das dortige Tierheim zu besuchen.
Das Tierheim ist für die drei Kommunen Gelsenkirchen, Herne und Gladbeck zuständig. In Gelsenkirchen arbeiten 50 Freiwillige, die beispielsweise beim Ausführen der Hunde oder bei den Vorbereitungen des Trödelmarktes helfen, der als zusätzliche Geldquelle dient. Außerdem arbeiten in der Anlage elf Festangestellte, die für die Pflege der circa 250 Tiere verantwortlich sind.
Auch Exoten wie Schlangen und Echsen leben hier
Die Tiere bekommen kontinuierlich dasselbe Futter, abgesehen von den Kranken und denen, die wieder aufgepäppelt werden müssen. Für die Tiere gibt es feste Fresszeiten, die sich nach den Öffnungszeiten richten. Je nach Art werden die Tiere bis zu viermal am Tag gefüttert. Das Futter für Abgabetiere wird durch Spendengelder oder direkt durch Sach-Spenden erworben.
Im Tierheim leben nicht nur Katzen, Hunde und Kleintiere wie Kaninchen, Mäusen, Ratten und Meerschweinchen sondern auch Exoten wie Schlangen, Echsen und Vögel. Diese bleiben allerdings nur bis zu 48 Stunden, danach werden sie an entsprechende Experten weiter geleitet.
Tiere werden einfach in der Wohnung zurückgelassen
Jährlich werden circa 1600 bis 1800 Tiere abgegeben oder ausgesetzt, davon werden jedoch 1200 bis 1400 Tiere vermittelt. Die meisten Tiere werden in der Ferienzeit und kurz davor abgegeben. Viele Katzen werden meist zwischen Mai und Juni abgegeben.
Die häufigsten Gründe, warum Tiere abgegeben werden, sind nach der Meinung von Wolfgang Schlüter, Tierheimleiter in Gelsenkirchen, Allergien, Verhaltensauffälligkeiten (insbesondere bei Hunden) und der Aus- beziehungsweise Umzug. „Im Moment scheint es Trend zu sein, die Tiere alleine ohne Fressen im alten Zuhause einfach zurück zu lassen“, so Schlüter.
Die meisten der ausgesetzten Tiere leiden psychisch sehr stark, vor allem die Sensibleren unter ihnen. Das Leiden äußert sich durch Futterverweigerung, weshalb sie stark an Gewicht verlieren. Selten kommt es sogar zu Aggressivität. Manche brechen im Extremfall einfach zusammen.
Golden Retriever Rübe braucht eine neue Hüfte
Einen anderen Extremfall hat das Tierheim Gelsenkirchen momentan mit dem zehn-Monate alten Golden Retriever-Rüden Rübe. Er braucht eine neue Hüfte. In Rübes Fall kostet die Operation etwa 2000 bis 3000 Euro.
Außerdem freut sich das Tierheim in Gelsenkirchen auch über Geldspenden für den Neubau eines Katzenhauses, da die Gebäude schon seit Anfang der 50er Jahre bestehen. Damit es auch die kleinen Kätzchen und Kater noch gemütlicher haben.
Alyssa Sandkühler, Laura Wedekind und Angelique Marquardt, 8c, Gymnasium Am Stoppenberg