Essen. . Den VZ-Netzwerken laufen die Nutzer davon. Zwei Schüler haben an ihrer Schule nachgefragt, warum viele ehemalige SchülerVZ-User zu Facebook gewechselt sind.
Man hört dauernd davon. Man sieht es ständig. Man kann ihnen nicht entfliehen: den sozialen Netzwerken wie Facebook. Erst wenige Jahre alt, aber laut eigener Angaben schon rund 900 Millionen Nutzer weltweit. Für viele Unternehmen ist eine Facebook-Seite ein Muss, für viele Privatleute auch. Und wie sieht es mit Schülern in unserem Alter aus? Welche Bedeutung hat dagegen noch das „gute alte“ Schüler VZ? Wir haben 70 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 des Carl-Humann-Gymnasiums zu diesem Thema befragt und Spannendes herausgefunden
Von den Befragten unserer Jahrgangsstufe sind 85 Prozent auf sozialen Netzwerken aktiv, der Rest nicht. Von den Aktiven sind 80 Prozent bei Facebook angemeldet. Facebook hat also klar die Überhand gewonnen, wenn man bedenkt, dass 80 Prozent aller Befragten früher bei SchülerVZ (SVZ) waren, heute aber nur noch sieben Prozent davon dort aktiv sind.
Facebook ist angesagter
Die meisten Jugendlichen gaben an, SchülerVZ verlassen zu haben, weil ihnen das Niveau dort zu „kindisch“ war. SVZ war einfach „out“: Mehr als die Hälfte gab an, dass sie das Netzwerk verlassen haben, weil kein Freund mehr auf SVZ aktiv war, da alle zu Facebook gewechselt sind. Jeder war durchschnittlich zwei Jahre bei SVZ, bis er sich vor gar nicht allzu langer Zeit bei Facebook angemeldet hat. Ein Großteil aller Jugendlichen ist erst seit weniger als einem Jahr bei Facebook aktiv.
Als Grund für den Wechsel zu Facebook waren sich die Befragten relativ einig: Sehr viele Schülerinnen und Schüler sind der Meinung, Facebook sei angesagter und vielfältiger. Als häufigster Grund wurde angegeben, dass alle Freunde bei Facebook sind.
Man kann also sagen, dass sich die meisten Jugendlichen nach ihren Freunden und aktuellen Trends und sich nach dem „Mainstream“ (Mehrheitsmeinung) richten.
Gefahrenquelle Datenschutz
Aber der Mainstream kann in diesem Fall äußerst problematisch werden: Wie steht es zum Beispiel um das Thema Datenschutz bei Facebook. Dieses strittige Thema verfolgt einen in den Medien fast genauso wie Facebook selbst. Aber wie denken die eigentlichen Nutzer, die Jugendlichen, darüber?
Wir haben unsere Stufe gefragt, ob sie glaubt, dass es bei Facebook Datenschutz-Probleme gibt. Immerhin haben zwölf Prozent der Befragten angegeben, sie wüssten nichts von Datenschutz-Lücken bei Facebook: ein erschreckendes Ergebnis.
Der Rest wurde gefragt, warum er dann trotzdem bei Facebook angemeldet ist. Ein Großteil gab an, ihm sei Facebook so wichtig, dass er dafür das Problem in Kauf nimmt. Viele glaubten auch, sie seien sicher im Internet, weil sie ja selbst entscheiden könnten, was sie an persönlichen Daten preisgeben. 13 Personen war Datenschutz sogar völlig egal.
Man kommt zu dem Schluss, zu dem schon viele gekommen sind: Seine Daten im Internet preiszugeben, ist unter Umständen gefährlich. Aber dieses Problem können wir nicht lösen.
Maximilian Mülder und Dominik Bergermann, Klasse 8d, Carl-Humann-Gymnasium, Essen