Essen. . Die Zeus-Reporter Niklas Serges und Lukas Koch haben sich das Design-Museum auf der Zeche Zollverein genauer angesehen.

„Philosophie und Design gehen auf einen gemeinsamen Punkt zu, Philosophie im Denken, Design im Machen. Dieser Punkt ist, dass unsere Welt im Zustand ihrer Herstellung ist. Sie ist entworfen, sie ist gemacht, wir müssen im Gebrauch sehen, wie gut, wie schlecht wir sind.“ - Otl Aicher

So wie Otl Aicher dachte, dachten auch die Initiatoren vom „red dot design museum“. In der Ausstellungshalle, die im ehemaligen Kesselhaus der Zeche Zollverein zu finden ist, werden hauptsächlich Alltagsgegenstände ausgestellt. Dafür wurde es 1997 vom Stararchitekten Norman Foster zu diesem Zweck umgestaltet. So ist dort vom VW Lupo über einen Wischmobb bis hin zu einer Zahnbürste alles vertreten. Sie fragen sich jetzt wahrscheinlich, was Zahnbürsten in Museen zu suchen haben. Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Es handelt sich bei jedem der Exponate um Gewinner des „red dot design awards“.

Wenn man einmal genauer darüber nachdenkt, hat jeder mindestens einen der ausgestellten Gegenstände bei sich zu Hause stehen, ohne zu wissen, dass das Designstücke sind. Aber natürlich hat nicht jeder alle ausgestellten Möbelstücke, Navigationsgeräte oder Geldautomaten bei sich im Wohnzimmer stehen. Deswegen sind wir der Meinung, dass sich ein Museumsbesuch durchaus lohnt, schon allein wegen der kreativen Platzierungen der Exponate im ehemaligen Industriegebäude: Wer erwartet schon eine aus Zink bestehende Audi-Karosserie von der Decke hängend?

In anderen Museen versteht man oft nicht den Sinn hinter dem Ausstellungsstück. Dies ist im „red dot design museum“ aber nicht der Fall. Kleine Informationstafeln erläutern den ausgestellten Gegenstand – trotzdem mussten wir nicht bei jeder Tafel stehen bleiben, denn bei den meisten Exponaten sieht man sowieso sofort, worum es sich handelt. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass man – nicht wie in anderen Museen – fast alles anfassen und ausprobieren darf und nicht gleich ein Museumswärter vor einem steht.

Das einzig Negative an dem Museum ist die nicht vorhandene Sortierung der Ausstellungsstücke, zum Beispiel stehen an fünf verschiedenen Stellen Badewannen.

Fazit: Das Museum ist vor allem für Familien gut geeignet. Denn so macht es Spaß, durch die vier Etagen zu gehen und die Ausstellung ohne irgendwelche Informationstafeln zu verstehen. Außerdem können Kinder und Erwachsene alles anfassen. Dadurch, dass man nicht nur Texte liest und Ausstellungsstücke in Vitrinen begutachtet, wird der Museumsbesuch nicht so schnell langweilig. Daher können wir nur zu einem Besuch des „red dot design museums“ raten.

Niklas Serges und Lukas Koch, Klasse 8d, Carl-Humann-Gymnasium, Essen