Essen. .

Santi sonnt sich. Leon planscht im Wasser. Anika apportiert. Alles scheint friedlich und harmonisch, doch die Stimmung der ehrenamtlichen Mitarbeiter der Hundeauffangstation Friends of Animals NRW e. V. (FOAN) ist getrübt. Denn vor rund fünf Wochen wurden zwei ihrer Podenco-Hündinnen entwendet und auf das Schwerste misshandelt.

In der Nacht vom 10. auf den 11. Mai drangen die bislang unbekannten Täter auf das Grundstück des Tierschutzvereins ein. Dulcinea und ihre Tochter Morgana wurden durch die Hoftür angelockt und entführt. Und das nicht zum ersten Mal. Bereits knapp zwei Wochen vor diesem furchtbaren Ereignis hatten vermutlich dieselben Täter die spanischen Mischlinge gestohlen. Am nächsten Morgen hatte die Polizei die vier- und fünfjährigen Tiere in der Nähe einer Autobahn aufgegriffen. Glücklicherweise unversehrt – im Gegensatz zu der darauffolgenden Aktion, in der die Hunde schwere Verletzungen davon getragen haben. Morgana, auch Morgi genannt, wurde mit schlimmen Kopfverletzungen und getackertem Rücken am Essener Hauptbahnhof aufgefunden. Dulcinea (Dulci), die an den Bahngleisen Essen West Höhe Schederhofstraße entdeckt wurde, hat es noch heftiger getroffen: Ihre Schädeldecke sowie ihr Vorderbein waren gebrochen.

Durch Spenden finanziert

Nach Gesprächen mit einer Ärztin der Klinik Duisburg Kaiserberg ist klar: Es waren Menschen, die den beiden Hunden dieses unglaubliche Leid angetan haben. „Für mich sind die Verantwortlichen Bestien. Sie sind es nicht würdig, Menschen genannt zu werden, denn wären sie nicht gestört worden, hätten sie ihr grauenvolles Vorhaben garantiert zu Ende gebracht – ohne nachzudenken“, so die Leiterin des Vereins, Karin-Sabine Jansen. Sie war es auch, die die Auffangstation vor dreieinhalb Jahren ins Leben gerufen hat. „Ein Besuch in einer spanischen Tötungsstation, in der Hunde gegen eine Art „Abwrackprämie“ von etwa 25 Euro umgebracht werden, hat mir die Augen geöffnet. Schließlich hat meine Liebe zu den Tieren mich dazu verleitet, diese Einrichtung zu gründen“, so Jansen weiter.

Die ausschließlich aus Spenden finanzierte Auffangstation beherbergt zurzeit neun größtenteils aus Spanien und Griechenland stammende Hunde, die aus Tötungsstationen befreit wurden. Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter erklärt: „Oft ist es schwierig. Wenn wir vor Ort sind, müssen wir aus bis zu 130 Tieren wenige auswählen, die wir mit nach Deutschland nehmen können.“

Der Verein Friends of Animals NRW e. V. in Essen-Schönebeck freut sich über jede Spende, ob in Form von Material für Ausbauten und Sicherheitsvorkehrungen oder Geld für Futter und tierärztliche Versorgungen. Tierfreundliche Menschen, die sich dazu entschließen, einen Hund aufzunehmen oder mit ihm im nahe gelegenen Park spazieren zu gehen, sind selbstverständlich willkommen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, einen Hund in Pflege zu nehmen. In diesem Fall hilft der Verein den Pflegefamilien, die dadurch entstehenden Kosten zu bewältigen. Karin-Sabine Jansen beteuert: „Unsere aus dem Süden stammenden Hunde sind besonders robust, weshalb sie oft ein höheres Alter erreichen. Außerdem sind sie sehr lebhaft und sozial. Deshalb sind sie gut für Familien mit Kindern oder für ein Zusammenleben mit anderen Hunden geeignet.“

Sophie Henneken, Jana Weigang, Maike Schäfer, Klasse: 8c, Maria-Wächtler-Schule