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Die im Iran geborene Dokumentarfilmerin und Schriftstellerin Siba Shakib begegnet in einem Flüchtlingslager der Vereinten Nationen in Afghanistan Shirin-Gol. Diese Frau fasziniert sie so sehr, dass sie beschließt, die Lebensgeschichte jener Frau aufzuschreiben. Eine Geschichte, die unendlich traurig ist und daher eine tiefen Einblick in eine fremde Welt gewährt.
Shirin-Gol – der Name bedeutet „süße Blume“ – wird in einem abgelegenen Bergdorf in Afghanistan geboren. Ihre frühesten Erinnerungen hat sie an den Einmarsch der Russen, als die sowjetischen Bomber ihr Dorf zerstören und sie zum ersten Mal auf der Flucht ist. Sie flieht mit der Mutter und den jüngeren Geschwistern nach Kabul. Ihr Vater und ihre Brüder schließen sich den Mujahedin an und ziehen in die Berge, um bewaffneten Widerstand gegen die Russen zu leisten.
Eine Zeit der Gewalt und der Unterdrückung
In Kabul geht Shirin-Gol in eine von den Russen errichtete Schule und lernt die Macht der Bildung und des Wissens kennen. Sie möchte gerne Ärztin werden, aber in Afghanistan dürfen Frauen zu dieser Zeit keinen Beruf haben. Ihr Bruder gibt einem Freund zum Ausgleich seiner Spielschulden Shirin-Gol zur Frau. Sie heiraten. Mit diesem Mann namens Morat hat sie mehrere Kinder. Ihr Leben wird von Krieg, Armut, Hunger, Verfolgung, Unterdrückung und sogar Vergewaltigung bestimmt. Immer wieder muss sie mit ihrer Familie fliehen.
Dieses Buch ist auf seine eigene Weise fesselnd. Es ging mir unter die Haut wie kaum ein anderes Buch. Das wird bewirkt durch die einfache Art, in der es geschrieben ist. Es wird fast schon ein naives Bild beschrieben, das allein schon durch die Schreibweise zum Ausdruck gebracht wird. Shirin-Gols Geschichte ist zwar nur exemplarisch, aber sie ist kein Einzelfall in Afghanistan. Viele Menschen müssen unter so schlechten Lebensumständen leben.
Das Buch „Nach Afghanistan kommt Gott nur zum Weinen“, erschienen im Goldmann Taschenbuchverlag, kann ich sehr weiter empfehlen. Es ist zwar sehr hart, aber so ist das Leben in Afghanistan anscheinend. Es ist ein sehr bewegendes Buch, also nicht unbedingt etwas für „zarte Gemüter“. Auch wenn es eigentlich kein Jugendbuch ist, empfehle ich es trotzdem auch für Jugendliche, die sich für die dortige Situation interessieren.
Leonora Pelger, Klasse 8a, Burggymnasium Essen