Essen. .

„Abschalten! Abschalten!“ Mit diesem Ruf protestierten am 28. Mai in der Essener Innenstadt nach Angaben der Polizei circa 3000 Demonstranten gegen die Nutzung der Atomenergie in Deutschland.

Das Programm startete um 12 Uhr auf dem Kennedyplatz mit den Auftritten politisch engagierter Bands. Danach wurden in zahlreichen Reden Möglichkeiten erläutert, mit denen sich ein schneller und problemloser Atomausstieg bewerkstelligen ließe. „Die beste Energie ist die, die gar nicht produziert wird, weil sie nicht gebraucht wird“, erklärte etwa Eckhard Stratmann-Mertens von der Anti-Globalisierungs-Organisation Attac. Damit versuchte er darauf aufmerksam zu machen, dass die Kosten, die bei einer Energie-Wende entstehen würden, sich problemlos verringern ließen.

Weniger Energie verbrauchen

Voraussetzung: Die Bevölkerung wäre bereit, weniger Energie zu verbrauchen. Auch die Reaktorkatastrophen in Tschernobyl und Fukushima wurden erwähnt, um auf das Risiko bei der Nutzung von Kernkraft hinzuweisen.

Nach dem Rednerprogramm bewegte sich der Zug aus Demonstranten durch die Innenstadt bis zu seinem Ziel: dem Bürogebäude des kernkrafttreuen Stromkonzerns RWE. Dort fand die Abschlusskundgebung statt.

Demonstrationen gegen die Nutzung von Atomkraft fanden am 28. Mai bundesweit statt. Grund dafür war, dass am selben Tag in Berlin die Ethik-Kommission tagte, von der sich die Bundesregierung bezüglich eines Atomausstieges beraten ließ. Um ihre Meinung zum Ausdruck zu bringen und damit die Kommission zu beeinflussen, demonstrierten in 21 Städten nach Angaben der Veranstalter ungefähr 160 000 Atomkraftgegner für einen sofortigen Atomausstieg.

Leo Stein, Klasse 8e, Maria-Wächtler-Schule