Essen. .

Ist es wirklich so schön auf der Zeche Zollverein? Zeus-Reporterin Simone Bravo hat sich an einem sonnigen Tag auf dem Gelände umgehört.

Ich spaziere zwischen Touristen, Schaulustigen, Autos, Cafes, Schächten, Hochöfen und Fördertürmen. Ich bin mitten auf der Zeche Zollverein. Der Ort, wo es tausende Besucher und Führungen jährlich gibt. Der Ort, der zu einem der meist besuchten in Essen zählt.

Menschen aus aller Welt kommen, um diese beeindruckende Zeche zu besichtigen und keiner von ihnen kommt ohne zu Staunen wieder nach Hause. Weiter auf meinem Weg zum Haupteingang treffe ich auf weitere Touristen, die bei einer Führung die Zeche besichtigen. Alle hören dem Führer aufmerksam zu und man hört von weitem wie er sagt: „Dieser Förderturm ist das Wahrzeichen von Zollverein.“

Auf der Decke in der Sonne entspannen

Blauer Himmel über Essen, Zeche Zollverein: Ein Ort zum Abschalten. Foto: Kerstin Kokoska
Blauer Himmel über Essen, Zeche Zollverein: Ein Ort zum Abschalten. Foto: Kerstin Kokoska © WAZ FotoPool

Doch ist der Förderturm das einzige, was Zollverein, das „Kultur Museum“ wie einige meiner Befragten es nannten, zu bieten hat? Nein! Als ich meinen kleinen Ausflug weiterführe, treffe ich auf zwei Jugendliche, die es sich auf einer Decke gemütlich machen. „Zollverein ist für mich gar nicht mehr wegzudenken. Hier sind so viele Konzerte und Ausstellungen, die einfach super sind“, sagt Anja Dräger, eine der beiden. Ihr Freund, der auch auf der Decke liegt, meinte nur, dass er sein Geld hier verdiene und eigentlich keinen so großen Bezug zu Zollverein habe.

In einem sind die beiden sich aber einig: Zollverein ist ihre „Ausflucht aus dem Alltag“. Wenn sie dem Stress des Alltags entfliehen wollen, nehmen sie ihre Decke und entspannen auf Zollverein. Als letztes sagte Anja Dräger dann noch: „Es ist außerdem noch sehr praktisch, Zollverein ist praktisch direkt vor der Tür.“

Nur ein Platz zum Arbeiten

Es war zwar echt gemütlich bei ihnen auf der Decke, aber ich musste auch mal weiter. Plötzlich an einem silbernen Imbissstand treffe ich auf Carsten Langs. „Zollverein ist nur mein Arbeitsplatz. Ich weiß, dass meine Großväter hier gearbeitet haben, mehr weiß ich auch nicht. Ist halt einfach Bergbau.“

Für manche mag Zollverein vielleicht das langweilige Museum sein, aber hinter der Fassade verbirgt sich viel mehr. Im Sommer gibt es das Werksschwimmbad, im Spätsommer das Zechenfest mit hunderten Besuchern, Ständen und dem großen Feuerwerk. Oder im Winter gibt es die Eislaufbahn entlang der Schächte.

Ich finde zumindest, dass es sich lohnt Zollverien mal zu besuchen. Denn man kann einen schönen und abwechslungsreichen Tag dort erleben. Mein letzter Weg führt mich dann zu einer grünen Wiese irgendwo auf dem Zollveriengelände. Es ist schön sonnig und ich lasse mir die Ereignisse des Tages nochmal durch den Kopf gehen.

Simone Bravo, Klasse 8c, B.M.V.-Schule, Essen