Gelsenkirchen. .

„Fünf Tore haben sie geschossen“, rufen die Fans, fast schon ungläubig. Schalke hatte die letzten sechs Spiele verloren und der Ball landete ganze 16 Mal im Tor von Manuel Neuer. Doch das ist Vergangenheit. Im DFB-Pokalfinale fanden die Schalker zu ihrer Höchstleistung zurück und schossen fünf Tore, eines schöner als das andere. „Ein leben lang, blau und weiß ein Leben lang“, hallte es durch die Arena, eine tolle Stimmung.

Und was kommt nach dem Sieg? Die Feier. Bereits um 13 Uhr treffen sich die ersten Fans am Gelsenkirchener Hauptbahnhof, um den Sieg ausgiebig zu feiern. Doch nicht nur dort: Auf dem Programmplan stand ein Autocorso durch die Stadt, begleitet von Journalisten und natürlich Zehntausenden von Fans.

Die Schalke-Stars saßen in insgesamt 25 Cabrios, immer zu zweit, und ließen sich von ihren Fans für das grandiose Spiel ausgiebig feiern, doch sie halfen auch mit. „Schalke 04“, sang zum Beispiel Cheftrainer Ralf Rangnick. Er und die Mannschaft, und vor allem Top-Stürmer Raúl, grinsten über das ganze Gesicht und stimmten mehrere Lieder an, auch indem sie den Pokal immer wieder in die Luft hoben: “Da ist das Dingen“.

Alle Fans wollten eine Unterschrift oder einmal den Pokal berühren. Da war manchmal selbst die Polizei überfordert. Die Menschen drängelten, sie wollten nah bei den Helden des Tages sein. Aber die Sache war weitgehend unter Kontrolle und alle waren zufrieden, auch, oder vielleicht gerade weil der Autozug nach zwei Stunden erst ein Viertel der Strecke hinter sich gelassen hatte.

Eine lange Nacht mit wenig Schlaf

Sichtlich müde stiegen die Schalker morgens aus dem Sonderzug, der sie von Berlin nach Gelsenkirchen gebracht hatte. Christoph Metzelders Augenringe waren noch klar zu erkennen, aber auch ein junger Spund wie der neunzehnjährige Kyriakos Papadopulus war sichtlich erschöpft.

„Hat Julian Draxler die Nacht überlebt?“, fragte einer der Fans Horst Heldt, den Manager von Schalke, ironisch über das siebzehnjährige Talent. „Der ist gestern ganz früh ins Bett gegangen“, kam die Antwort unter viel Gelächter. Aber Julian Draxler war einer von den wenigen, die wirklich noch fit aussahen ... und betrunken.

Fünf Tore und eine mindestens fünf Stunden dauernde Strecke, bis die Spieler endlich wieder zu Hause ankamen. Ein gelungener Saisonabschied.

Cedrik Pelka, Klasse: 8c, Viktoria-Schule, Essen