Was Schüler im Fernsehen gucken. Wo sie im Internet surfen.Die Vorteile, der Spaß - und die Gefahren

SCHWERPUNKT FERNSEHEN UND COMPUTERNur noch zehn Minuten, die Kartoffelchips zur linken, die aktuelle "Bravo" mit dem Artikel über den durchaus gutaussehenden Leon Moreno in der rechten Hand. Die meisten weiblichen Mitglieder der Teenager-Fraktion schmachten soeben regelrecht vor sich hin.

Nicht selten ist dieses Phänomen in deutschen Kinderzimmern zu beobachten. Der Übergang zwischen Realwelt und Scheinwelt ist fließend.

Wissenschaftler berichten: "Aktuellen Forschungsergebnissen zufolge ist eine ganz klare Entwicklung zu erkennen. Häufig bilden sich sogar Communities, die gemeinsam vom Fernseher gefressen werden."

Und ist das TV-Gerät einmal nicht in der Nähe, erfolgt der Ausflug in die wunderbare Scheinwelt mittels Handy - in Verbindung mit dem neusten Nokiamodell, das Leon auch besitzt, machen es möglich.

Eine halbe Stunde ist vorbei. Das erste Gefühlschaos ist überstanden. Die Emotions-Achterbahn neigt sich wieder einmal in Richtung Höhepunkt. Doch obwohl die anstehende Werbung vorherzusehen ist, bringt sie trotzdem das gesamte Publikum zu einem unausgewogenen Hormonenhaushalt.

Jetzt gilt es, die fünfminütige Qual geschickt zu meistern. Schnell ins Internet, drei Minuten lassen sich mit der aktuellen Abstimmung zum GZSZ-Schauspieler der Woche, welche nur noch bis 20.15 Uhr läuft, bereichern. Die verbleibenden zwei Minuten reichen leider nicht aus, um schnell mit der besten Freundin über die aktuelle Folge zu tratschen. Dies muss wohl auf die morgige Pause verschoben werden.

Die Folge geht weiter. Selbst nur für die letzte Szene tauscht man sein eigenes Leben gegen das von Leon. Auch wenn im nächsten Augenblick das einmalige Erlebnis wieder vorbei ist. Das tägliche einmalige Erlebnis. welches jedem Tag aufs Neue den Lebenssinn verleiht.

Was würde ich denn nur ohne GZSZ machen?!

Marcel Macha Hakan Güllüce Roman Bischoff Klasse 8b Bertha von Suttner-Realschule