Essen. . Auf der B.M.V.-Schule in Essen werden seit Januar 2013 nicht mehr nur Mädchen unterrichtet. Wie ist es für einen Jungen, neu auf der Schule zu sein?

Seit dem Jahr 2013 gehen auch Jungen auf das Essener Mädchengymnasium B.M.V.. Für viele Mädchen war die Botschaft, bald mit Jungen auf die Schule zu gehen, erstmal wenig positiv. Die über 350 Jahre alte Tradition sollte aufgelöst werden.

Das hatte seine Gründe. Die Leitung der Schule vermutete, langfristig nicht mehr genug Anmeldungen zu bekommen. Nach fast zwei Schuljahren mit Jungs hat sich alles normalisiert. Es ist zum Alltag geworden, dass auf dem Schulhof Jungs Fußball spielen oder die Toiletten nicht mehr allein für Mädchen sind. Wie ist es aber für einen Jungen auf einer Mädchenschule? Diese und weitere Fragen hat Zeus-Reporterin Lena dem elfjährigen Lennart Janssen gestellt, der zurzeit in die 6. Klasse geht.

Wie findest du es als Junge mit so vielen Mädchen auf einer Schule?

Lennart Janssen: Am Anfang war es echt komisch, weil es ja auch eine komplett neue Situation für die Mädchen war. Man musste sich erstmal dran gewöhnen. Dann ist es aber überhaupt kein Problem mehr.

Warum sollte es für dich die B.M.V. sein? Ich mein als erster Jungenjahrgang stell ich es mir ganz schön schwer vor.

Ich glaube, dass daran meine Mutter ein wenig mit Schuld ist (lacht). Ich bin nämlich die dritte Generation auf der B.M.V. und das ist echt cool. Außerdem gibt es keine älteren Jahrgänge mit Jungen, die uns ärgern können.

Gibt es Vorteile auf einer Schule mit so vielen Mädchen zu sein?

Auf jeden Fall. Ich finde es cool, dass man mit Mädchen auch Spaß haben kann und diese sich so gut organisieren und engagieren können. Z.B. finde ich das SV-Team echt gut und die Sportmannschaften.

Kannst du die B.M.V. anderen Jungs weiter empfehlen?

Ja. Am Anfang kann man sich das nicht gut vorstellen mit so vielen Mädchen, aber mit der Zeit ist das total normal. Es ist eine echt coole Schule.

Lena Wilson, 8a, B.M.V.-Schule, Essen