Duisburg. . Spätestens seit der Europameisterschaft 2012 heiß diskutiert in der Fußballwelt: Die Torlinien-Technik. Zeus-Reporter Enes Kozak hat einmal die Stellungnahmen in den Medienberichten von FIFA und UEFA zu diesem Thema gegenübergestellt und sein eigenes Fazit daraus gezogen.
FIFA und UEFA. Internationaler und Europäischer Fußballverband. Zwei Verbände, zwei Meinungen. Die Diskussion um die Torlinien-Technik ist seit der Europameisterschaft (EM) 2012 nach wie vor ein diskutierter Themenpunkt bei der FIFA und UEFA. Rückblick: EM 2012, das Spiel zwischen Ukraine und England. Den Ukrainern wurde, als der Ball schon vermeintlich mit seinem ganzen Umfang hinter der Torlinie war, das Tor aberkannt, weswegen sie aus dem Turnier ausschieden. Solche Vorfälle sind nicht nur aus internationalen Meisterschaften, sondern auch aus den Ligameisterschaften bekannt. Länder- und Ligavereine sind die Leidtragenden, weil sie Prestige, Geld und ihren Status bei der FIFA-Rangliste verlieren.
Es gibt zwei Varianten der Torlinien-Technik
Variante1, Chip im Ball: Dieser wird im Ball installiert und sendet dem Hauptschiedsrichter auf seiner Uhr ein Signal, sobald der Ball mit seinem ganzen Umfang die Torlinie überquert hat.
Variante 2, „Hawk Eye“-Technik: Im Tennis-Sport bereits verwendet. Eine Torkamera sendet dem Schiedsrichter eine Vibrationssignal, das ihm anzeigt, dass der Ball mit seinem ganzen Umfang die Torlinie überschritten hat.
Die Debatte und Meinungen zwischen FIFA und UEFA dazu sind kontrovers. Die Frage ist, ob sich eine mehrere Millionen Euro teure Torlinien-Technik wirklich lohnt?
Stellungnahme in den Medien des FIFA-Präsidenten Sepp Blatter
Der Weltfußballverband ist für die Einführung solcher Technologien. Die FIFA ist der Meinung, dass der Fußball gerechter und fairer werden soll, damit die Vereine nicht unter vermeintlich unfairen Spielentscheidungen leiden müssen. Laut Blatter sei der Vorfall bei der EM 2012 ein Argument dafür, die neue Technologie einzuführen. Für die Schiedsrichter wird es immer schwieriger, unter dem hohen materiellen Druck eine richtige Entscheidung zu treffen. Materiell deswegen, da im Fußball auch Prestige und Geld eine unerlässliche Rolle spielen. In solchen Fällen sollen die Schiedsrichter mithilfe der Torlinien-Technologie psychologisch entlastet werden, sodass letztendlich auch die Entscheidungen offensichtlicher werden. Deswegen hat sich die FIFA dazu entschieden, bei der WM 2014 in Brasilien die neue Technologie anzuwenden und ist der Meinung, dass auch die Ligen der jeweiligen Länder diese Technik anwenden sollten.
Meinung laut Medienberichten des UEFA-Präsidenten Michel Platini und des DFB
Die UEFA und ihr Präsident Michel Platini sind bezüglich der Einführung der Torlinien-Technologie und der allgemeinen Technologie im Fußball dagegen. Denn es würde immer mehr in der Fußballwelt technologisiert. Platini ist der Meinung, dass der Fußball seine Menschlichkeit nicht verlieren dürfe, da ansonsten in der Zukunft auch der Schiedsrichter durch Technologie ersetzt werden könne. Platini ist ebenso der Meinung, dass Fehlentscheidungen nicht nur mit Tor-Situationen zusammenhängen, sondern mit jeglichen Situationen im Fußballspiel. Folglich würde dies bedeuten, dass für jede Art der Situation im Fußball eine Technologie eingeführt werden müsste. Auch die hohen Kosten in Höhe vieler Millionen Euro für die Implementierung der Technologie, ist ein wesentlicher Kontrapunkt. Platini würde diese Summe lieber in die Entwicklung des Fußballs investieren wollen. Auch der DFB hat sich kritisch zu dieser neuen Einführung geäußert, insbesondere deswegen, da die hohen Kosten für die Einführung solch einer Technologie vom Verband selbst gezahlt werden müssten.
Fazit
Zum Wesen des Menschen gehört es auch, Fehler zu machen. Die Besonderheit liegt in der Perfektion, die Fehler so weit wie möglich zu mindern. Dadurch kommen auch Unterschiede der Professionalität zwischen den Schiedsrichtern zum Vorschein. Dies verdeutlicht vor allem die menschliche Qualität. Auch die hohen Kosten sprechen gegen die allgemeinen Technologien im Fußball. Wie Platini es ausgedrückt hat, ist es qualitativer, die Investitionen für den Fußball, also für die Qualitätsverbesserung der Schiedsrichter, Spieler und der neuen Generationen zu tätigen. NeueTechnologien sollen nicht zu wesentlichen Punkten im Sport oder im Fußball werden. Vielmehr die Perfektion des Menschen als Sportler oder in diesem Fall der Schiedsrichter.
Enes Kozak, Klasse: 8 C, Gesamtschule Duisburg-Mitte II, Duisburg