Duisburg. . Das Trio „Y-Titty“ gehört zu den erfolgreichsten Künstlern auf der Videoplattform. Ihre parodistischen Clips schauen sich so viele Menschen wie die Krimiserie Tatort ab. Was als Hobby begann ist zu einem einträglichen Geschäft geworden.

Mit Youtube sein Geld zu verdienen, ist für viele Menschen ein Traum. Die drei Jungs von der Gruppe „Y-Titty“ haben es geschafft. Auf ihrem Kanal zeigen sie seit drei Jahren „AbGedrehte Comedy“ und wurden so zu Youtube-Stars. „Y-Titty“ das sind Philipp Laude alias Phil, Matthias Roll alias TC und Oguz Yilmaz alias OG. Die Parodien des Trios schauen sich jeden Tag mehr als 700 000 Menschen an. Und mit ihren satirischen Songs schafften sie es auch schon zwei Mal in die Charts. Mit Matthias Roll sprachen die Zeus-Reporter Florian Budnick, Bahram Khashin, Felix Fieberg und Dennis Weber.

Zeus: Wie haben Sie sich kennengelernt?

Matthias Roll: Phil und ich haben uns vor 10 Jahren kennengelernt und angefreundet. Irgendwie kamen wir dann 2006 aus Langeweile auf die Idee, Videos zu machen. Der dritte Mann OG schloss sich erst 2009 an und fungierte damals vorerst nur als Kameramann.

Warum haben Sie sich die Plattform YouTube ausgesucht, um ihre Videos hochzuladen?

Damals war die Idee von der Plattform Youtube ganz neu. Plötzlich kam 2006 dieser Hype aus Amerika auch nach Deutschland. Damit war Youtube für uns die beste Plattform, unsere kleinen Filme unter die Leute zu bringen.

In diesem Oktober haben Sie die 800 000 Abonnenten Marke geknackt. Wächst einem da der Stress nicht über den Kopf, vielleicht so viele Menschen zu enttäuschen?

Es ist auf jeden Fall stressig, aber Spaß macht es uns immer noch. Manchmal steht man nach nur vier Stunden Schlaf wieder zum Dreh auf und denkt nur:„Oh mein Gott.“ Aber es macht am Ende Freude, die vielen positiven Rückmeldungen auf die Videos zu sehen.

Können Sie ihr Leben nur mit YouTube finanzieren?

Ja. Wir sind 2009 Youtube-Partner geworden und bekommen deshalb jeden Monat eine gewisse Summe von diesem Konzern zur Verfügung gestellt. Natürlich geht vieles davon wieder in die Produktion neuer Videos: Kameras, Requisiten. Aber zum Leben reicht es allemal.

Das Trio Y-Titty erreicht vor allem die 14- bis 20-Jährigen.
Das Trio Y-Titty erreicht vor allem die 14- bis 20-Jährigen. © Florian Beier & Jakob Marek

Wer ist bei Ihnen der kreative Kopf?

Eigentlich sind wir alle an unseren Ideen beteiligt. Wir setzen uns zu dritt zusammen, brainstormen und am Ende schreibt Phil dann alles in ein rundes Drehbuch. Trotzdem muss ich sagen, dass wir auch entscheidend viel Inspiration aus den Video-Kommentaren bekommen. Konzepte wie zum Beispiel „OG vs. TC“ sind daraus entstanden. Man muss ja immerhin bedenken, dass wir ohne unsere Zuschauer niemals so weit gekommen wären.

Wo glauben Sie, liegt ihre Zuschauerzielgruppe?

Der Durchschnitt unserer Zielgruppe liegt bei jungen Erwachsenen zwischen 14 bis 20 Jahren.

Denken Sie, Ihre Videos sind so stark, dass diese schon TV tauglich wären?

Ich glaub, ich kann das ganz selbstbewusst bejahen. Allein durch die Klickzahlen (ca. 1,5 Millionen pro Video) haben wir ja oft eine Einschaltquote wie der „Tatort“. Das Problem ist, dass das Budget bei weitem nicht an eine TV-Produktion reicht und die Profis am Set fehlen. Trotzdem haben wir uns binnen der letzten Jahre ein Team aus Leuten in unserem Alter, die uns bei vielen Produktionen helfen, zusammengestellt. Ich fungiere bei unseren Videos als Producer und das ist alleine manchmal nicht zu händeln.

Glauben Sie, manche Videokonzepte werden mit der Zeit langweilig?

Ja, ich denke schon. Manchmal sind einige Gags einfach nicht mehr so lustig. Zum Beispiel haben wir auf unsere letzte Apple–Parodie viel negatives Feedback bekommen und dann ist es für uns auch einfach Zeit, einen Schlussstrich darunter zu ziehen.

Florian Budnick,
Bahram Khashin, Felix Fieberg
und Dennis Weber,
Klasse 8b,
Krupp-Gymnasium
, Duisburg