Duisburg. . Ab wann fühlen wir uns schön und warum kann uns Schönheit krank machen? Was bedeutet es, schön zu sein?
Viele von uns haben Schönheitsideale, wir wollen aussehen wie sie, selbstbewusst sein wie sie. Doch sind wirklich nur „Germany’s next Topmodels“ schön? Was bedeutet Schönheit eigentlich genau? Was empfinden wir eigentlich als schön?
Früher war das eigentliche Schönheitsideal das komplette Gegenteil von heute. Wie wäre es mit einer kleinen Zeitreise? Sehen wir uns die Anfänge mal etwas genauer an.
Im 13. Jahrhundert sollte sich eine schöne, ansehnliche Frau bedeckt kleiden und keinen Schmuck tragen. Aufreizende Kleidung war nicht gern gesehen. In der Renaissance war es bei Männern und Frauen gleichermaßen schön, wenn man nicht allzu dünn war. Etwas üppigere Formen waren begehrter. Ein zu dicker Bauch war allerdings nicht erwünscht. Man zeigte sich mit etwas freizügigerer Kleidung und betontem Dekolleté. In dieser Zeit fühlte man sich damit sehr wohl.
Im 19. Jahrhundert war das Korsett in Mode und die Frauen schnürten sich zu. So bekamen sie eine, aus heutiger Sicht viel zu dünne Wespentaille. An den Hüften durfte man Rundungen jedoch zeigen. Im 20. Jahrhundert war das Korsett nicht mehr so gefragt und die Menschen begannen abzunehmen. Die Frauen trugen kurze Haare und volle geschminkte Lippen. Die 50er und 60er Jahre waren die Zeit von Marilyn Monroe. Sie war mit Konfektionsgröße 42 ein beliebtes Vorbild der durchschnittlichen Frau.
Voluminöser und ausdrucksstark
Das war bei dem britischen Model Twiggy nicht der Fall. Sie ließ das Schönheitsideal magerer und knochiger erscheinen. Die Lippen wurden mattiert und die Augen mit Eyeliner betont. Das Zeitalter der Magersüchtigen Models begann. Dies war der erste Schritt zum heutigen Schlankheitswahn. In den 70er Jahren trug man die Haare voluminöser und die Augen wurden ausdrucksstark betont. Die 80er Jahre brachten die dekorative Kosmetik hervor und man schminkte sich stärker.
Hier endet unsere Zeitreise. Wie sieht es nun im Hier und Jetzt aus? Je größer die Unterschiede zwischen den auf zahlreichen Plakaten angepriesenen Models und uns sind, desto unzufriedener und kritischer sind wir mit uns selbst. Im heutigen Medienzeitalter lassen wir uns nur zu gerne von vielen Schönheitsidealen beeinflussen. Heute haben es auch die Männer schwer. Das Idealbild eines Mannes ist etwas über 1,75 Meter groß, relativ schlank und mit sportlichem Körperbau. Insgesamt versuchen wir immer den aktuellen Idealen zu entsprechen, was nicht immer einfach ist.
Denkt an eure Gesundheit
Das führt zu schweren Problemen, zum Beispiel Magersucht. Nur um anderen zu gefallen, setzen wir immer mehr unsere Gesundheit aufs Spiel. Nur um dem Schönheitsideal der Zeit zu entsprechen, verkaufen wir unsere Gesundheit an die vermeintliche Schönheit.
Doch haben wir nicht gelernt, dass sich das Schönheitsideal in der Geschichte schon so oft geändert hat? Warum rennen wir all die Jahrhunderte nur dem Aussehen anderer hinterher, statt mit uns selbst zufrieden zu sein? Denkt nach: Wollt ihr euer eigenes Schönheitsideal sein oder wollt ihr eure Gesundheit riskieren, nur um anderen zu gefallen?
Nora Burkhardt, Emilia Minasyan und Julia Schlüter, Klasse BM12, Käthe-Kollwitz-Schule, Oberhausen