Duisburg. . Enorme Konzentration und ständige Leistungsbereitschaft – das macht den Alltag eines Notarztes aus. Zeus-Reporterin Melina begleitete Dr. Tasch bei seinem 24-Stunden-Dienst und erfuhr, wie stressig dieser Dienst sein kann.

7.56 Uhr. Der Pieper von Notarzt Dr. Tasch klingelt. Er rennt so schnell wie möglich aus dem Krankenhaus – es kann um Leben oder Tod gehen.

Er eilt zum Notarzteinsatzfahrzeug, in dem er mit seiner „rechten Hand“, einem erfahrenen Rettungsassistenten, zur Einsatzstelle fährt. Zeitgleich fahren in einem Rettungswagen noch zwei weitere Rettungsassistenten los. Beide Wagen treffen sich beim Notfallpatienten.

Es können verschiedene Einsätze sein, dramatische, so wie Selbstmordversuche, bei denen Wiederbelebungsmaßnahmen notwendig sind oder schöne Momente, wie zum Beispiel Geburten.

Dr. Tasch hat gerade einen Einsatz im Mannesmann- Gymnasium hinter sich. Eine 13-jährige Schülerin war in der Pause bewusstlos umgefallen. Glücklicherweise war es nur eine harmlose Kreislaufstörung.

Der Beruf des Notarztes ist ein sehr spezieller. Man weiß nie, was einen beim nächsten Einsatz erwartet. Man muss auf jede Situation vorbereitet sein.

Jederzeit bereit

Um Notarzt bei der Feuerwehr zu werden, muss man eine spezielle Ausbildung absolvieren. So lernt man neben dem medizinischen Wissen auch, dass man bei einem Einsatz nicht zu waghalsig sein sollte, um sich selbst nicht in Gefahr zu bringen. Deshalb sollen Notärzte zum Beispiel nicht in ein brennendes Haus gehen. Eine wichtige Regel bei der Notarztausbildung ist daher folgende: „Der Notarzt muss immer überleben!“

An einem normalen Arbeitstag muss ein Notarzt wie Dr. Tasch ab 7.30 Uhr den „normalen Krankenhausdienst“ antreten. Um 8 Uhr ist die Schlüsselübergabe für das Notarztzimmer und der Funk der Feuerwehr wird ihm übergeben. Ab jetzt ist er 24 Stunden im Dienst. Dafür gibt es dann ersatzweise einen freien Tag. Bis 17 Uhr wird Büro- oder Stationsarbeit gemacht, die man aber jederzeit sofort abbrechen können muss, falls der Pieper losgeht.

Der Ernstfall geht folgendermaßen vor sich: Jemand wählt die „112“. Damit erreicht er die Leitstelle der Feuerwehr. Wenn es sich um einen ärztlichen Notfall handelt, wird sogleich per Funk der Notarzt alarmiert. Dieser macht sich unverzüglich auf den Weg.

Stressige Arbeitszeiten

Der letzte Einsatz an diesem Abend ist für Dr. Tasch bei einem Drogensüchtigen in Homberg. Dieser kann vor Ort behandelt und auf die Intensivstation gebracht werden.

Um 23.33 Uhr geht Dr. Tasch ins Notarztzimmer: „Ich hoffe, diese Nacht wird ruhig. Morgen habe ich wieder einen stressigen Tag in der Klinik.“

Dieses Mal wurde seine Hoffnung wahr. Er konnte nach einer stressfreien Nacht um 8 Uhr den Pieper an den nächsten Notarzt abgeben.