Duisburg. .
„Sauerland raus“ hallte es vor dem Rathaus. Die Unterschriften für die Einleitung des Abwahlverfahrens gegen den Oberbürgermeister Adolf Sauerland wurden im Rathaus entgegengenommen und gezählt.
Währenddessen forderte Theo Steegmann ein letztes Mal die Bürgerinnen und Bürger Duisburgs auf, sich gegen Adolf Sauerland zu stellen. Er sagte: „Es ist eine Schande und beschämt uns Duisburger. Wir haben fast 80 000 Unterschriften, doch er merkt den Fehler immer noch nicht.“
Nachdem bei der Loveparade im Juli vergangenen Jahres 21 Menschen ums Leben kamen, wollten viele Bürgerinnen und Bürger Duisburgs einen neuen Oberbürgermeister. Die Aufforderung für den Rücktritt von Seiten der Deutschen Politprominenz und der Initiative „Neuanfang für Duisburg“ blieb ohne Erfolg. Auch die Abstimmung im Rat der Stadt gewann Sauerland. Nun wurde auf der Grundlage eines im Landtag verabschiedeten Gesetzes ein Abwahlverfahren durch Bürgerbegehren mit der Unterschriftensammlung eingeleitet. Momentan werden die Unterschriften von der Stadt und dem Wahlamt ausgezählt. Anschließend wird das Ergebnis dem Rat der Stadt am 12. Dezember 2011 vorgelegt.
Kurz nach 14 Uhr teilte Oberbürgermeister Sauerland der Presse mit, dass er nicht zurücktritt, da die Duisburger ihn bis 2015 gewählt haben. Das wurde zum Teil mit Buh-Rufen kommentiert. Die Kommentare von der CDU reduzieren das Geschehen stark auf eine übertriebene „Show“. Im Gegensatz dazu erklären SPD, Grüne und Linke, dass Firmen und Institutionen die Anwesenheit des Oberbürgermeisters bei Gesprächen nicht wünschen.
Vereinzelte Stimmen erläutern, dass seine Amtsführung eine Katastrophe für Duisburg sei. Unabhängige Bürger meinen, dass selbst der Stadtrat korrupt sei und nur das Duisburger Volk dies noch entscheiden könne. „Unser Signal ist wichtiger als die Anzahl der Unterschriften“, betonte ein Mitglied der Initiative.
Timur Beckmann, Klasse 8c, Landfermann Gymnasium, Duisburg