Hilden. .
2005 erschien in Deutschland die Autobiographie „Scar Tissue“ – dt. „Narbengewebe“ – verfasst von Anthony Kiedis, dem Sänger der Red Hot Chili Peppers. Er erzählt über sein Privatleben und über sein Leben in der Band.
In den ersten Kapiteln des Buches geht es hauptsächlich um die Kindheit von Kiedis und um seine Beziehung zu seinem Vater. Kiedis erzählt davon, wie er mit sechs seinen ersten Joint raucht und mit zwölf das erste mal Geschlechtsverkehr hat. Dennoch sind die ersten Kapitel des Buches sehr trocken und wirken sehr eintönig.
Spannend wird die Biographie erst um Kapitel sechs, als Kiedis von der Gründung seiner Band und deren Erlebnissen bei ihren ersten Gigs erzählt. Kiedis stellt hier seine verschiedenen Charaktere zu dieser Zeit dar: Einmal als glücklichster Mensch der Welt, als er seinen ersten Plattenvertrag unterschreibt und dann wiederum als unglücklichen Drogenabhängigen, als er wegen Drogenbesitz ins Gefängnis muss.
Bandgründung und Drogenexzesse
Die Zeit als junger Erwachsener wird in dem Buch sehr ausführlich dargestellt. Alle Drogenskandale, Enttäuschungen und Triumphe die Kiedis alleine, aber auch gemeinsam mit seinen Bandkollegen erlebt, machen die Mitte des Buches sehr interessant und spannend. Man fühlt richtig mit Kiedis mit und möchte wissen, was als Nächstes in seinem Leben geschieht.
Gegen Kapitel dreizehn und somit auch gegen Ende des Buches, machen die einzelnen Kapitel erneut einen sehr eintönigen Eindruck, aber dies kann auch damit zusammenhängen, dass Kiedis gegen Ende des Buches bodenständiger geworden ist und aufgehört, hat Drogen zu Konsumieren. Da bleiben die verrückten Erlebnisse, wie man sie noch von vorigen Kapiteln kannte, leider aus.
Kiedis wird bodenständig
Alles in allem ist Anthony Kiedis Biographie mit knapp über 540 Seiten ein nettes Buch für zwischendurch. Wenn man ihn und seine Band allerdings nicht kennt, wird das Buch einem schnell langweilig und man hört auf zu lesen. Für alle Red Hot Chili Peppers Fans jedoch ist es ein Muss und sie sollten es gelesen haben.
Gerti Berisha, Klasse WGY92, Berufskolleg Hilden