Düsseldorf. . Mehr als 100 Jahre braucht eine Plastiktüte zum Verrotten. Viele gelangen ins Meer und bilden dort einen riesigen Müllteppich. Jedes Jahr verenden viele Tausende von Seevögeln, Robben, Schildkröten und Fische durch Plastikmüll.

Langsam geht es wieder los. Weihnachten naht und tausende von Menschen laufen durch die Innenstädte beladen mit Hunderten von Plastiktüten, in denen ihre Einkäufe stecken. Jede von diesen Plastiktüten wird nur sehr kurze Zeit genutzt und landet danach bestenfalls im Müll, schlimmstenfalls in der Natur. Dort vermüllen sie dann die Lebensräume von Tieren und Pflanzen. Eine Plastiktüte braucht mehrere 100 Jahre bis sie verrottet. Viele Plastiktüten gelangen ins Meer und sammeln sich dort mit anderen Plastikteilen zu riesigen Müllteppichen. Zu denken, dass unsere riesigen Ozeane diese großen Mengen von Schadstoffen verkraften und abbauen können, ist ein riesiger Irrtum. Plastikmüll ist mittlerweile in allen Weltmeeren zu finden und gefährdet dort Fische und andere Meerestiere. Wissenschaftler schätzen, dass jedes Jahr viele Tausende von Seevögeln, Robben, Schildkröten und Fische durch Plastikmüll sterben.

Meerestiere ersticken an dem Müll

Manche Tiere verfangen sich in den Tüten, andere verwechseln sie mit Nahrung. Beides endet für sie tödlich. Meeresschildkröten verwechseln die Plastiktüten oft mit ihrem Lieblingsfressen den Quallen und ersticken daran. Fische fressen oft kleine Stücke von Plastik, das sie nicht verdauen können. Das Plastik verstopft nach und nach ihren Magen und Darm und sie müssen qualvoll verhungern. Andere Fische, die noch nicht daran gestorben sind landen durch die Nahrungskette auf unserem Teller. Wie ungesund das Plastik für uns Menschen in diesem Fall ist, hat noch niemand bis jetzt herausgefunden.

Verbot von Einweg-Plastiktüten in Kalifornien

In Kalifornien gibt es ab Juli 2015 ein Verbot für Einweg-Plastiktüten. Europa ist noch lange nicht so weit. Hier gibt es bis jetzt einen Gesetzentwurf der EU-Kommission mit dem Ziel, dass die Mitgliedsländer die Nutzung von Plastiktüten verbieten oder deren Abgabe verteuern können. Der Verbrauch von Plastiktüten soll bis 2019 um 80Prozent reduziert werden. Doch ob sich die 28 Staaten letztlich für ein Verbot aussprechen, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht abzusehen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir selber anfangen der Natur und Umwelt zu helfen. Eigentlich ist es ganz einfach, wir müssen bei unseren nächsten Einkäufen lediglich auf Plastiktüten verzichten und stattdessen Stoffbeutel, Einkaufstaschen oder Rucksäcke benutzen. Vielleicht ist die Vorweihnachtszeit ein guter Anfang dafür!

Lucas Müller, Klasse: 8b, Otto-Hahn-Gymnasium, Monheim