Dortmund. . Mehr als 130 Millionen verkaufte Alben, zwölf Studioalben, Live-Auftritte vor über 34 Millionen Fans – das ist Bon Jovi. Eine der bedeutendsten Rockbands der 80er und 90er Jahre, und auch noch heute. Ein Porträt von Zeus-Reporterin Henrike Tünnermann.

John Francis Bongiovi (genannt Jon Bon Jovi, Lead Sänger und Gitarre), Richard Stephen Sambora (genannt Richie Sambora „King of Swing“, Lead Gitarre und Background Sänger), Hector Samuel Juan Torres (genannt Tico Torres „The Hitman“, Schlagzeug), David Bryan Rashbaum (genannt Dave oder David Bryan, Keyboard und Background Sänger) und Alec John Such (E-Bass und Background Sänger) wurden in den 80er-Jahren unter dem Bandnamen Bon Jovi bekannt.

1983 wurde die US- amerikanische Band Bon Jovi mit der Single Runaway bekannt, die Jon Bon Jovi bereits 1982 geschrieben und aufgenommen hat. Bon Jovis erstes Album kam am 21. Januar 1984 unter dem Namen „Bon Jovi“ raus, auf dem Album sind unter anderem Hits wie „Runaway“ und „Burning for Love“ zu hören. Entdeckt wurde Bon Jovi von Derek Shulman als sie auf einem Konzert von Scandal als Vorband spielten. Jon Bon Jovi erhielt als einziger der Band einen Plattenvertrag, die anderen Bandmitglieder sind mehr oder weniger seine „Angestellten“.

„Slippery when wet“ ist erfolgreichstes Album

Ihr zweites Studioalbum kam ein Jahr nach dem ersten raus, sein Name war „7800° Fahrenheit“, verkaufte sich aber nicht besonders gut. Die Band selber sagt heute, dass sie das Album nicht mag.

Mit ihrem dritten Album „Slippery when wet“ schafften sie den großen, weltweiten Druchbruch. Es ist das erste Album, für das neben Jon Bon Jovi und Richie Sambora der Songwriter Desmond Child an den Liedern mitschrieb. „Slippery when wet“ ist bis heute das kommerziell erfolgreichste Album der Jungs aus New Jersey. Ihr größter Hit aus dem Album ist „Livin on a Prayer“, das sie heute noch auf jedem Konzert spielen. Ebenfalls Riesenerfolge auf ihrem 3. Studioalbum waren vor allem „You give love a bad name“ und „Wanted dead or alive“, die ebenfalls auf keinem Konzert fehlen dürfen.

Zweites Nummer-Eins-Album heißt „New Jersey“

Die Tour zu „Slippery when wet“ war riesig. Heute besitzen alle Bandmitglieder eine Kette mit dem „Slippery when wet“-Symbol, das eigentlich ein US-amerikanisches Straßenschild ist. Der Anhänger soll daran erinnern, wie groß die „Slippery“- Tour war.

1988, zwei Jahre nach „Slippery when wet“, wurde das Album „New Jersey“ veröffentlicht, das Bon Jovi’s zweites Nummer-Eins-Album in den US-Charts wurde. Es enthält die Nummer-Eins-Singles „Bad Medicine“ und „I’ll be there for you“. „Born to be my baby“, „Lay your hands on me“ und „Living in sin“ erhielten ebenfalls Top-Ten-Platzierungen.

Trennung von Bassisten nach ungenügender Leistung

Im selben Jahr kam das Live Album „Faithfully yours“ heraus. Vier Jahre später, 1992, wurde das Album „Keep the Faith“ veröffentlicht. Es war das letzte Album, an dem Alec John Such mitwirkte. Dem Album schlossen sich zwei Touren an, die Keep-The-Faith-Tour von 1992 bis 1993 und die I’ll-Sleep-When-I’m-Dead-Tour im Jahr 1993. Keine der Singles wie zum Beispiel „Keep the Faith“, „Bed of Roses“ oder „In these arms“ erreichten den ersten Platz in den Charts. Das Album jedoch erreichte in den Charts von Großbritannien eine Erstplatzierung.

Nach „Keep the Faith“ verließ Alec John Such die Band, nach den Aussagen von Jon Bon Jovi und Richie Sambora habe er sowohl im Studio als auch bei Live-Auftritten ungenügende Leistungen erbracht. Für ihn kam Hugh McDonald in die Band, der jedoch bis heute ein inoffizielles Mitglied geblieben ist. Er ist auf keinem Albumcover zu sehen.

Doppel-Platin für Album „Crush“ in Deutschland

Im Jahr 1994 kam das erste „Best of“-Album der Band mit dem Namen „Cross Road“ heraus. Im Jahr darauf wurde das sechste Studioalbum „These Days“ veröffentlicht. Während der dazugehörigen Tour spielte Bon Jovi siebzehn Mal in Deutschland, das war so oft wie noch nie. Insgesamt spielten sie während der Tour über 120 Konzerte in über 30 Ländern.

Ganze fünf Jahre später kam das Album „Crush“ heraus. Es wurde vor allem durch den Hit „It’s my life“ bekannt. „It’s my life“ ist bis heute Bon Jovis erfolgreichste Single. Sie übertraf sogar „Livin’ on a Prayer“ und „Always“. „Crush“ erhielt Doppel-Platin in den USA, Kanada und Deutschland.

„Lost Highway“ gefällt Jon Bon Jovi besonders gut

Im Mai 2001 kam das nächste Best-of-Album unter dem Namen „One wild night Live 1985- 2001“ heraus. Das achte Studioalbum wurde 2002 unter dem Namen „Bounce“ veröffentlicht. Es wurde vor allem von den Terroranschlägen auf das „World Trate Center“ am 11. September 2001 beeinflusst.

Es folgte 2005 das Album „Have a nice day“ mit der gleichnamigen Single. Es war das erste Album, das unter dem Produzenten John Shanks erschien. Die Alben „Lost Highway“ und „The Circle“ folgten. Die Single „Lost Highway“ erklärte Jon Bon Jovi als seinen wahrscheinlichen Lieblingssong, den er, Richie Sambora und John Shanks jemals zusammen geschrieben haben.

Einflüsse von Springsteen, Aerosmith und Rolling Stones

2010 kam das bisher letzte Best-of-Album der Band heraus. Es heißt „Bon Jovi – Greatest Hits“. Das neueste Album der Band, „What about now“, kam im März 2013 heraus. Während der dazugehörigen Tour verließ der Gitarrist und Background Sänger Richie Sambora die Band aus persönlichen Gründen. Das letzte Konzert der Tour ist für den 17. Dezember 2013 im Suncorp Stadium in Brisbane (Australien) angesetzt.

Vor allem Bruce Springsteen, Aerosmith und die Rolling Stones sollen großen Einfluss auf die Musik von Bon Jovi haben.

Zwischen den Alben verbringen die Bandmitglieder viel Zeit mit ihren jeweiligen Familien und Freunden.

Jon Bon Jovi betreibt Restaurant für Bedürftige

Jon Bon Jovi (51) bewohnt ein riesiges Anwesen mit seinen vier Kinder in New Jersey. Auf ihm befinden sich neben dem Wohnhaus auch das Studio, wo Bon Jovi seine Alben aufnimmt. Ebenfalls vorhanden ist die Soul Kitchen. Sie ist eine Art Restaurant, wo es keine Preise für die Mahlzeiten gibt. Die Kunden zahlen das, was sie können und wenn sie nicht zahlen können, arbeiten sie für ihr Essen.

Außerdem produziert Jon Soloalben wie zum Beispiel „Destination anywhere“ (1997).

Bandmitglieder sind auch Maler und Musical-Komponisten

Tico Torres (60) verbringt seine Freizeit als Maler und Bildhauer. Seine Werke werden für um die 12.000 Dollar verkauft. Ebenso besitzt er eine eigene Modemarke für Babys und Kleinkinder unter dem Namen „Rock Star Baby“. Unter gleichem Namen entwarf er eine Silberschmuck- Kollektion und Kindermöbel. Auf der Möbelmesse im Januar 2006 in Köln war seine Kollektion für einen Award nominiert. Tico ist ebenfalls ein leidenschaftlicher Golfer, regelmäßig nimmt er an Wohltätigkeits-Turnieren teil. Er besitzt auch eine Privatpilotenlizenz.

David Bryan (51) schreibt nebenbei zahlreiche Musicals, unter anderem „Memphis“, das am Broadway aufgeführt wurde. Im Sommer 2010 ließ er zum ersten Mal einen Gig von Bon Jovi aus, da sein Musical „Memphis“ an diesem Abend mit mehreren Awards ausgezeichnet wurde.

Band-Mitglieder leben für Bon Jovi

Richie Sambora (54) produziert neben Bon Jovi weitere Soloalben. Sein neuestes „Aftermath of the Lowdown“ wurde am 18. September 2012 veröffentlicht. Das Lied „Every road leads home to you“ aus dem Album ist ebenfalls auf der Deluxe-Version des Albums „What about now“ von Bon Jovi zu finden.

Eins ist klar: Die Mitglieder von Bon Jovi leben für die Band und lieben es, auf der Bühne zu stehen. Jon Bon Jovi sagte mal: „Ich möchte, dass jeder auf unseren Konzerten eine gute Zeit hat. Ich möchte, dass die Leute in der 89. Reihe sagen: ‘Ich glaub’s nicht: Der Sänger guckt direkt in meine Augen!“

Henrike Tünnermann, Klasse 8b, Leibniz-Gymnasium, Dortmund