Lünen. . Mini-Jobs stehen bei Gewerkschaften und Sozialpolitikern in der Kritik. Lohnt sich die Arbeit für Mini-Jobber überhaupt? Zeus-Reporterin Leonie ist dieser Frage nachgegangen.

Wie arm sind Arme wirklich? Und wie viel verdienen Mini-Jobber? Jeder weiß, dass Mini-Jobber einen geringen Stundenlohn bekommen. Minijobs sind zudem bis 450 Euro frei von Steuern und Sozialabgaben. Das bedeutet, dass der Arbeitgeber keine Sozialabgaben zahlen muss (Kranken-, Unfall-, Arbeitslosenversicherungsbeiträge). Der Mini-Jobber ist dennoch versichert - dies wird vom Sozialamt (Staat) übernommen. Aus diesem Grunde stehen Minijobs bei Gewerkschaften und Sozialpolitikern in der Kritik.

Auf Grund der geringen Stundenlöhne wurde dieses Jahr die Verdienstgrenze auf 850 Euro erhöht. Bislang lag diese nur bei 800 Euro. Mini-Jobber verdienen im Schnitt ca. sechs Euro pro Stunde - das ist nicht sehr viel.

Nebenverdienst nicht höher als 100 Euro

Arbeitslose bekommen Arbeitslosengeld und sind auch krankenversichert. Wenn jemand keine Arbeit mehr findet und zu lange arbeitslos ist, wird er im Laufe der Zeit vom Arbeitslosengeld heruntergestuft - bekommt also immer weniger Arbeitslosengeld. Dies kann dazu führen, dass er dann zum Hartz IV-Empfänger wird.

Diese Leute erhalten dann vom Staat eine finanzielle Grundabsicherung, wie etwa Mietzuschüsse und etwas Geld für den täglichen Lebensunterhalt, aber es werden ihnen auch kaputte Geräte, wie z. B. eine Waschmaschine, vom Staat ersetzt. Nebenbei dürfen sie sich auch Geld dazu verdienen und bekommen trotzdem Hartz IV. Dieser Nebenverdienst darf allerdings nicht höher als 100 Euro im Monat sein.

2,5 Millionen Mini-Jobber

Meiner Meinung nach, sind Mini-Jobber benachteiligt. Denn Sie gehen arbeiten, obwohl sie oft nicht mehr Geld im Monat erhalten als ein Hartz IV-Empfänger.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Mini-Jobber viel zu wenig verdienen. Arbeitslose können sich nebenbei etwas verdienen und werden trotzdem vom Staat finanziell unterstützt.

Dennoch bleibt die Frage, warum es immerhin 2,5 Millionen Mini-Jobber gibt. Warum gehen diese Leute arbeiten, obwohl sie, auch ohne Arbeit, vom Staat eine Grundabsicherung erhalten würden, die ihrem Verdienst nahe kommt oder unter Umständen übersteigt.

Selbstwertgefühl und Stolz

Wenn man die Leute nach ihrem Beweggrund fragt, dann hat dies meist mit Selbstwertgefühl und Stolz zu tun. Die Menschen möchten vom Staat nichts ‘geschenkt’ bekommen. Sie fühlen sich wohler oder ‘mehr wert’, wenn sie ihr Geld selbst verdient haben. Außerdem geht es ihnen besser, wenn sie einen geregelten Tagesablauf haben und etwas sinnvolles getan oder geschaffen zu haben. Das gibt den Leuten eine gewisse Zufriedenheit, die sie nicht empfinden würden, wenn sie keine Arbeit hätten.

Leonie Hüser, Klasse 8 A, Gymnasium Altlünen, Lünen