Lünen. . Zeus-Reporterin Carola hat einen Selbstversuch gestartet und eine Woche auf ihre Lieblingssüßigkeit verzichtet: Schokolade. Wie es ihr in dieser Woche erging und ob sie wirklich allen süßen Versuchungen widerstehen konnte, lest ihr hier.

Jeder kennt das: Man sitzt zu Hause und hat Heißhunger auf Schokolade. Und schwupps, hat man schon eine Tafel davon in der Hand. Kurze Zeit später ist sie weg. Einfach aufgegessen. Allein. Ich habe mich nun gefragt, ob ich es schaffe, diese Situationen zu umgehen. Eigene Erwartung? Nein. Also wollte ich es ausprobieren: Eine Woche ohne Schokolade.

Tag 1: Ich fühle mich schlecht. Sehr schlecht. Und irgendwie unterzuckert. Wie einfach wäre es doch, einmal in meine Schreibtischschublade zu greifen und dann in die Schokolade zu beißen. Aber nein, am ersten Tag gebe ich doch nicht direkt auf.

Twix? Ohne mich!

Tag 2: Um es mir einfacher zu machen, habe ich meinen gesamten Vorrat in die letzte Ecke meines Zimmers verbannt. Aber wirklich leichter wird der Selbstversuch dadurch nicht. Ablenkung? Facebook. Doch dort postet gerade jemand ein Foto von seinem Schokofondue und ich logge mich schnell wieder aus. Zu meiner eigenen Verwunderung gehe ich in die Küche und esse einen Apfel, dann kann ich wenigstens auf irgendetwas herumkauen. Ich muss schon sagen, so eine Entwicklung hatte ich nicht erwartet, aber meine Eltern freuen sich.

Tag 3: Nachdem das Nutella-Glas heute morgen in der Schublade warten musste, strampel ich mir meine ganze Verzweiflung auf dem Fahrrad ab. In der Schule angekommen, hat meine Klassenkameradin Geburtstag und verteilt Twix und Milky Ways. Na super.

Provokationen lassen mich kalt

Tag 4: Heute habe ich Glück: Ich habe viele Termine und deshalb nicht allzu viel freie Zeit. Und in dieser muss ich dann auch noch meine Hausaufgaben machen. Es ist einer der seltenen Tage, an denen ich mich über meine nicht enden wollenden Mathehausaufgaben ansatzweise ‘freue’. Trotzdem liege ich abends nachdenklich im Bett und sehne das Ende des morgigen Tages herbei.

Tage 5 und 6: Entgegen meiner Erwartung fällt mir die ganze Sache so langsam schon etwas leichter. Ich denke nicht mehr so oft an Schokolade und beschäftige mich mit anderen Dingen. Sogar meine große Schwester die provozierend einen Schoko-Riegel vor mir her schwenkt, lässt mich fast völlig kalt.

Schokolade ist Trumpf

Tag 7: Endspurt! Und eigentlich sollte ich mich freuen, denn bald habe ich es geschafft. Aber diese Stunden vergehen so langsam, dass ich jetzt doch wieder kurz davor bin abzubrechen. Die Schule bringe ich geduldig hinter mich, doch zu Hause überkommt mich die Langeweile. Es vergehen Stunden bis ich abends endlich einschlafe – mit einem nach Schokolade knurrenden Magen.

Noch nie habe ich mich so über das „piep piep“ meines Weckers gefreut wie jetzt. Vorsorglich habe ich mir nämlich meinen Wecker gestellt: Auf 0.01 Uhr. Um 0.02 Uhr sitze ich im Bett und feier meinen Triumph – mit Schokolade natürlich.

Carola Mariß, Klasse 8a, Gymnasium Altlünen, Lünen