Dortmund/Schwerte. .
Wo früher ein Hochofen stand, glitzert im Dortmunder Stadtteil Hörde jetzt klares Wasser. Anfang Mai wurde der neue Phönixsee der Öffentlichkeit übergeben. Die Passanten nahmen das neu gestaltete Areal gut an.
„Wie sich die Gegend hier verändert hat, unglaublich“, sagt Liselotte Müller (61). „Wir kommen aus dem Münsterland und besuchen gelegentlich Bekannte hier in Dortmund, somit kennen wir das Gelände der alten Hermannshütte noch von früher.“ Doch nicht nur Liselotte und ihr Mann Karl (65) sind beim Rundgang um den neuen Phönixsee begeistert. Auch Lisa (15) aus Schwerte, die mit ihrer Familie eine Fahrradtour zum Phönixsee gemacht hat, meint: „Das ist mal ’was anderes als die Ruhrwiesen bei uns in Schwerte. Nur schade, dass man hier nicht schwimmen darf.“
„Bin fast jeden Tag zum Joggen hier.“
Doch das findet Jan (16) aus Dortmund nicht so tragisch. Er möchte seinen Segelschein machen, denn das ist auf dem künstlichen Flachwassersee mit maximal drei Metern Tiefe möglich. „An dem Infopoint am Seeufer kann man alles Wissenswerte über den 1230 Meter langen und maximal 310 Meter breiten See erfahren“, erzählt er, während er auf der Uferpromenade einer bunten Mischung aus Joggern, Fahrradfahrern, Inlineskatern und Spaziergängern begegnet. „Ich bin fast jeden Tag zum Joggen hier. An den Wochenenden sieht man die meisten Leute, vor allem Familien mit kleineren Kindern, die die 3,2 Kilometer um den See als erste kleine Radtour nutzen“, erzählt er.
Ein informierter Dortmunder Bürger, der namentlich nicht genannt werden möchte, da er das Projekt anfangs mit großer Skepsis beobachtet hat, erklärt: „Das Gesamtareal mit Gastronomie, Wohnbebauung und See beträgt 98 Hektar und liegt auf dem Gelände der ehemaligen Hermannshütte in Dortmund-Hörde.“ Verantwortlich für Planung und Bau dieses Groß-Projektes, das im September 2006 begonnen wurde, sind die Emschergenossenschaft, die Stadt Dortmund und eine Tochtergesellschaft der Dortmunder Stadtwerke.
Chillen und Kaffeeklatsch an der Uferpromenade
Am 18. Dezember 2009 wurde das oberirdische Bett der Emscher geflutet. Diese fließt quer durch den See und läuft am anderen Ende in ihrem natürlichen Flussbett weiter. Neben einer Wohnbebauung von 1000 Einheiten auf 26 Hektar sollen noch Gastronomie- und Freizeiteinrichtungen um den See herum gebaut werden. Das wünscht sich auch das Ehepaar Müller, das bei seinem nächsten Besuch in Dortmund gerne einen Kaffee an der Uferpromenade trinken würde. „Für Schwerter ist der Phönixsee super mit dem Zug zu erreichen. Ich komme demnächst auch mal mit meinen Freundinnen zum „Chillen“ hierhin“, ergänzt Lisa. „Wir waren auch nicht das letzte Mal hier“, ruft Karl Müller und lacht.
Rebecca Pohl, Klasse 8d, Ruhrtal-Gymnasium Schwerte