Unna.
Der ambulante Kinderhospizdienst für den Kreis Unna und Hamm betreut Kinder mit unheilbaren Erkrankungen. Zeus-Reporterin Amelie Wilk hat sich vor Ort umgeschaut.
Diesen ambulanten Kinderhospizdienst gibt es schon fünf Jahre. Die betroffenen Familien fahren nicht etwa selbst zu den Räumlichkeiten am Käthe-Kollwitz-Ring und übernachten dort. Vielmehr besuchen ehrenamtliche Helfer für ein paar Stunden in der Woche die Familien, unterstützen sie im Haushalt, informieren und vermitteln Kontakte zu anderen betroffenen Familien und unternehmen gemeinsame Aktivitäten – wie etwa Ausflüge, Spaziergänge oder Kinobesuche.
Sie wollen kein Sterbebegleiter sein, sondern ein Lebensbegleiter. Sie wollen von der Diagnose, dass das Kind eine lebensverkürzende Erkrankung hat, bis zum Tod und darüber hinaus die betroffenen Familien unterstützen und ihnen zur Seite stehen. Die Helfer orientieren sich an den Fähigkeiten, Bedürfnissen und Interessen der erkrankten Kinder, der Geschwister und der Eltern.
Wie kann man ein Kinderhospizhelfer werden?
Wenn man bei dem ambulanten Hospizdienst mitarbeiten möchte, muss man eine Ausbildung von ungefähr 80 Stunden machen, die auf rund vier Monate verteilt ist. Grundsätzlich kann jeder so ein Unterstützer und Begleiter werden. Die Voraussetzungen sind lediglich, dass die Bewerber mindestens 18 Jahre alt sein müssen. Die Ausbildungsleitung informiert über den Umgang mit den erkrankten Kindern, Kommunikation, Krisenbewältigung, Beziehungsgestaltung in der Familie und über den Umgang mit Trauer, Abschied, Sterben und Tod. Der nächste Kurs für diese Ausbildung startet im September 2010.
Wie entstand der ambulante Kinderhospizdienst eigentlich?
Die ambulanten Hospizdienste sind durch die stationären Kinderhospize entstanden. Es gibt in ganz Deutschland neun stationäre Kinderhospize. Die betroffenen Familien können für etwa 28 Tage im Jahr in einem Hospiz in ihrer Nähe übernachten sowie Seminare und Ausflüge machen.
Wie kann man dem ambulanten Kinderhospiz darüber hinaus helfen?
Als ehrenamtlicher Mitarbeiter muss man nicht immer in der Familie tätig sein. Die ambulanten Kinderhospizdienste bieten auch an, im Büro für sie zu arbeiten oder an Informationsständen zu stehen. Da sich der ambulante Kinderhospizdienst überwiegend aus Spenden finanziert, freut er sich stets über (auch kleine!) Spenden.
Mehr Infos im Internet: www.deutscher-kinderhospizverein.de
Amelie Wilk, Klasse 8b, Peter-Weiss-Gesamtschule, Unna