Dortmund. Der Kangal ist wirklich ein Gigant unter den Hunden. Doch nicht nur deswegen gilt er bei einigen Tierfreunden als schwieriger Weggefährte. Der türkische Herdenschutzhund steht in seinem Heimatland für Kraft, Mut und Stolz.

Der Kangal ist ein türkischer Herdenschutzhund. Er wird in Deutschland immer beliebter. Ein Kangal wird in der Regel zwischen 65 und 80 Zentimeter groß und bringt ein Gewicht von etwa 41 bis 66 Kilogramm auf die Waage.

Herdenschutzhunde strahlen Gelassenheit und Stärke aus. Gegenüber Fremden sind sie aber eher misstrauisch.

Ein Kangal ist cremefarben und hat eine dunkle Partie um die Augen, eine sogenannte „Maske“. Durch diese schwarze Maske wird er auch oft als „Karabasch“ (Schwarzkopf) bezeichnet, obwohl seine anerkannte Rassenbezeichnung „Anatolischer Hirtenhund“ ist. In der Türkei wird er auch „Berghund“ genannt.

Der Mensch gehört zum Rudel

Unter dem Begriff „Herdenschutzhund“ versteht man einen Hund mit starkem Schutztrieb und Territorialverhalten. Er sieht seine Mitmenschen als Rudelmitglieder an und verteidigt sie, sobald er Gefahr wittert.

Der Kangal als Statussymbol

Leider versuchen unseriöse Händler und Hundezüchter, die in den letzten Jahren wachsende Beliebtheit dieser Rasse auszunutzen. Kein anderer Herdenschutzhund wird so häufig geschmuggelt und illegal verkauft wie der Kangal.

Schmuggler bringen die Herdenschutzhunde auch aus dem Ausland mit nach Deutschland. Denn der Kangal ist für viele türkischstämmige Migranten ein Symbol für Kraft, Mut und Stolz.

Der Rasse wurden sogar schon Briefmarken und Münzen gewidmet. Heutzutage werden Kangals mit anderen Hunderassen gekreuzt, wie zum Beispiel mit Huskys, Retrievern oder auch Rottweilern. Denn diesen Hunderassen werden dieselben Eigenschaften wie reinrassigen Kangals nachgesagt.

Kangals werden oft wieder abgegeben, weil sie einen eigenwilligen Charakter haben. Dirk Rojahn, Leiter des Dortmunder Tierheims, bestätigt, dass diese Rassen ebenfalls besonders häufig im Tierheim abgegeben werden.

Kangal löst Kampfhund ab

Da es mittlerweile so viele Kangals im Tierheimen gibt, haben sie die sogenannten „Kampfhunde“ mit der längsten Aufenthaltsdauer abgelöst. Wenn man dem Kangal das bietet, was er benötigt – eine konsequente Erziehung, Beschäftigung und artgerechte Haltung – ist er ein ungefährlicher, liebevoller, unempfindlicher, genügsamer und langlebiger Familienhund.

Anna Bodenheim, Klasse 8b, Käthe-Kollwitz-Gymnasium, Dortmund