Castrop-Rauxel. . Ein Familienmitglied stirbt – die Hinterbliebenen bleiben zurück und müssen mit dem Tod leben lernen. Und das macht jeder auf seine Weise. Klingt traurig, ist in dem Film „Das Leben ist nichts für Feiglinge“ aber nur einer von vielen Aspekten. Der Tod gehört eben zum Leben dazu. Punkt.

„Wusstest du, dass Tote in China mit ihren Handys begraben werden?, fragt Kim ihren Vater auf der Beerdigung ihrer Mutter. „Falls man wider Erwarten nach dem Tod noch erreichbar sein soll.“

In dem Kinofilm „ Das Leben ist nichts für Feiglinge“ von André Erkau, verarbeiten die 15-jährige Gothic-Tochter Kim (Helen Woigk), ihr Vater Markus (Wotan Wilke Möhring) und ihre Oma Gerlinde (Christine Schorn) alle unterschiedlich den plötzlichen und überraschenden Tod ihrer Mutter, Tochter und Ehefrau, die sich an einer Girlande in einem Kindergarten – ihrem Arbeitsplatz – versehentlich stranguliert hat.

Jeder verarbeitet anders

Während der Vater Markus sich kurzzeitig selbst bemitleidet, dann aber versucht, zur Normalität zurückzukehren, kämpft Oma Gerlinde zusammen mit ihrer Krankenpflegerin Paula (Rosalie Thomass) gegen den Krebs an. Kim hingegen reagiert trotzig und zieht sich mehr und mehr zurück. Doch dann lernt sie den coolen und frechen Alex (Frederick Lau) kennen, in den sie sich verliebt und beschließt, mit ihm nach Dänemark, zu reisen. An den Ort, wo sie viele Wochen als Kind verbracht hat.

Ihrem Vater hat sie nichts davon erzählt, und so fängt er an sich Sorgen um sie zu machen und reist ihr samt Pflegerin Paula und Oma Gerlinde nach. Diese nimmt es jedoch mit Humor und zusammen mit Paula spricht sie mit ihrem Krebs. Den gesamten Film über werden Heavy-Metal Musik und elektrische Töne eingespielt, die den Musikgeschmack Kims, der „Lady in black“, wiedergeben.

Fazit: Ich persönlich finde, dass der Film gelungen ist. Einerseits ist der Film sehr traurig, zum Beispiel an der Stelle, an der der Vater sich die Bilder von seiner Frau anschaut, die die Kindergartenkinder gemalt haben. Andererseits ist der Film auch ziemlich humorvoll, denn wenn Oma Gerlinde mit ihrem Krebs redet, muss man einfach lachen. Auch die Vorlieben und der Charakter von Kim sind sehr schräg und außergewöhnlich. Außerdem kann man sich sehr gut in die Familienmitglieder der verstorbenen Frau hineinversetzen.

Jedoch finde ich es etwas schade, dass man kein konkretes Bild von der Ehefrau und Mutter bekommt, sonst könnte man sich vielleicht sogar noch ein bisschen besser in die Schauspieler hineinversetzen.

Zusammenfassend ist es ein unterhaltsamer, zum Nachdenken anregender Film, den ich gut empfehlen kann!

Charlotte Seth, Klasse 8c, Adalbert-Stifter-Gymnasium, Castrop-Rauxel