Dortmund. . Heute bietet die Zeche Zollern in Dortmund Besuchern die Möglichkeit, sich über das Leben als Bergmann zu informieren. Doch es gibt noch mehr als nur das Museum: Zum Beispiel einen phänomenalen Ausblick.

Ruhig ragt das große Fördergerüst der Zeche Zollern über den Dächern Dortmunds hervor. Der Eingang ist schnell gefunden, das große Tor, welches in das eigentliche Museum führt, besteht aus prunkvollen Backsteinfassaden. Kaum vorstellbar, dass vor vielen Jahren genau an diesem Ort Kohle von etwa 1600 bis 1800 Arbeitern über das Jahr gefördert wurde. Aber nachdem man das erste Haus der Ausstellung der Zeche Zollern betreten hat, wird dies schnell klar.

Der große, hell beleuchtete Raum, der heute auch als Hochzeitsraum dient, führt in die Ausstellung hinein. Dort erfährt man viel über die Bergmänner, deren Geschichte und die eigentliche Arbeit auf der Zeche. Es steht eine Turnmatte im Raum, eine alte Schulbank, die zum Ausprobieren einlädt. Um sich noch mehr in das Leben der Bergleute hineinzuversetzen, steht etwas weiter hinten im Raum eine Art Umkleide, die man betreten kann.

Kleidung der Bergmänner wird angezogen, alles genau erklärt, so dass man sich in den alten Klamotten mitten ins Geschehen hineinversetzen kann. Nachdem man wieder die Alltagskleidung angezogen hat, geht der Weg weiter. Er führt durch einen dunklen Gang, um sich die Dunkelheit unter Tage besser vor Augen zu führen. Nach vielen Informationen rund um den Bergbau gelangt man schließlich in einen Keller. Er dient als Gedenkraum der verstorbenen Bergmänner, die bei Unglücken unter Tage umkamen. Viele verstarben durch Stein- und Kohlefall, die Unglücke stiegen seit dem 19. Jahrhundert stark an. Darum bildete die Zeche Zollern eine sogenannte ‚Grubenwehr‘, eine Art Feuerwehr für Bergbauunglücke.

Der Rundgang führt weiter nach draußen, das Fördergerüst lädt zum Aufsteigen ein. Der Aufstieg geht durch Kohleförderhallen hin zu dem 36 Meter hohen Fördergerüst, von dem man die Skyline Dortmunds betrachten kann. Die im Jugendstil erbaute Maschinenhalle ist auch ein großer Hingucker. Sie schmückte als Markenzeichen der Zeche Zollern sogar schon einmal eine Briefmarke.

Der Kohleabbau der Zeche Zollern wurde 1955 eingestellt. Plan der Stadt war es, 1969 die Maschinenhalle abzureißen. Engagierte Bürger waren dagegen und verhinderten es. Das Museum entstand 1981 und gibt heute einen informativen und interessanten Einblick in den Alltag der Bergmänner und rund um das Thema Bergbau.

Das Gebiet der Zeche Zollern verfügt außer den Ausstellungshäusern, den zwei Fördergerüsten und einem Restaurant, noch über einen Museumsshop und ist somit eines der schönsten Museen der industriellen Vergangenheit Deutschlands.

Malin Storck und Jana Pera, Klasse 8c, Adalbert-Stifter-Gymnasium, Castrop-Rauxel