Castrop-Rauxel. . „Nur noch zehn Minuten.“ So bitten viele Kinder ihre Eltern, noch vor dem Computer sitzen zu dürfen. Zeus-Reporterin Ebru hat sich über Internetsucht Gedanken gemacht und was man dagegen tun könnte.

„Nur noch zehn Minuten“: Viele Eltern hören diesen Satz, wenn sie ihre Kinder dazu auffordern, die Hausaufgaben zu machen, statt im Internet zu surfen. Doch da viele Eltern wegen ihres Jobs oder anderweitiger Beschäftigungen wenig Zeit haben zu kontrollieren, ob ihr Kind wirklich die Schulaufgaben macht, erfasst ein gewisses Gefühl der Freiheit das Kind.

Doch das Gefühl ist nur ein Trugbild, denn das Kind ist in dem Augenblick schon fast nicht mehr in der Lage selbst zu entscheiden, was es nun tun soll. Hat das Kind aber vor, der Aufforderung der Eltern nachzugehen, während es sich noch in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Skype befindet, kommt im nächsten Augenblick schon die Ablenkung durch eine E-Mail eines Freundes. Das Kind antwortet darauf und dann erregt schon eine andere E-Mail dessen Aufmerksamkeit. Das beeinflusst das Zeitgefühl und es vernachlässigt alles andere: angefangen bei den Hausaufgaben bis hin zu Freunden und Familie und im Extremfall auch sich selbst.

Das Überraschende daran ist, dass eine Mädchen schneller abhängig werden als Jungen. Grund dafür ist, dass Mädchen im Internet von anderen Zuspruch und Bestätigung suchen und oft bekommen.

Doch was soll man tun, wenn das eigene Kind süchtig ist? Internetverbot zu erteilen wäre wohl die schlechteste Alternative, dann - erschreckend wie es ist - treten auch bei jungen Menschen meist Entzugserscheinungen auf. Die „harmloseste“ Folge wäre, dass das Kind vollkommenes Desinteresse an der Umgebung zeigen und sich abkapseln würde.

Vor allem sollten Eltern zuerst mit ihrem Kind reden und eine Spielzeitbegrenzung festlegen, in der das Kind freien Zugriff auf das Internet hat. Ein guter Zeitpunkt dafür wäre, wenn das Kind alle Schulaufgaben sowie andere notwendige Tätigkeiten des Tages erledigt hat. Die Dauer sollte zwischen 30 und höchstens 70 Minuten betragen.

Bei manchen Kindern und Jugendlichen dauert es länger bis sie sich an bestimmte Regeln gewöhnt haben, deshalb sollte man nicht so schnell den Kopf hängen lassen. Außerdem sollte man einfach mehr Zeit mit dem Kind verbringen, damit es sich nicht den stetig wachsenden Gefahren des Internets ausliefert. Ein schöner Ausflug oder Abend mit Familie und Freunden ist sowieso besser als jedes soziale Netzwerk.

Ebru Yaman, Klasse 8e, Adalbert-Stifter-Gymnasium, Castrop-Rauxel