Herne. Im Gasometer Oberhausen wird das Weltall plötzlich ganz klein: Die Ausstellung "Sternstunden - Wunder des Sonnensystems" entführt die Besucher in unendliche Weitern.

Das erste, was wir bemerken, als wir den Gasometer betreten, ist die Kälte. „Im Sommer ist es hier richtig heiß“, erklärt unser Führer. Er zeigt uns eine große Schwarzweißfotografie vom Dach des Gasometers. Kokereien, Pipelines, alte Häuser. So sah es hier vor Jahren aus. „Das Gas aus den Kokereien wurde über die Pipelines hierhin transportiert und gelagert“, wird uns berichtet.

Dann geht es weiter zu einem Modell der Sonne. Der Führer holt nacheinander verschiedene kleine Holzkugeln aus der Tasche und erklärt uns, dass das die Planeten unseres Sonnensystems seien. „Was? So klein?“, fragen wir erstaunt. „Ja“, sagt er und bläst einen Luftballon auf. „Und das hier wäre der Jupiter.“ Dann geht es weiter zu den Modellen der anderen Planeten. Diese sind bemalt, aber natürlich größer als die Holzkugeln. Hier erfahren wir, dass es in unserem Sonnensystem vier Gas- und vier Gesteinsplaneten gibt. Doch die Erde ist der einzige bewohnbare Planet, da es auf den meisten anderen zu kalt ist. „Nur der Mars wäre bewohnbar, wäre er nicht so klein. Das Gas des Planeten kann sich nicht in der Atmosphäre halten und verschwindet im Weltraum.“

Das Geheimnis des Saturn

Außerdem wird das große Geheimnis vom Ring des Saturns gelöst. Dieser besteht nämlich nur aus um den Planeten kreisenden Felsbrocken, sieht jedoch aus der Entfernung wie ein großer Ring aus. Ebenfalls interessant finde ich, ist, dass der Jupiter über 60 Monde hat, vier davon mit dem Fernglas sichtbar. Nach dem Besichtigen der Planetenmodelle und der Satellitenbilder, geht es eine Etage nach oben auf die Scheibe, die früher einmal auf dem Gas im Gasometer lag und für den nötigen Druck sorgen sollte. Unsere Aufmerksamkeit wird auf ein riesiges Modell des Mondes gerichtet. Und von mir auch auf den Fahrstuhl, der uns auf das Dach des Gasometers befördern soll, zu Licht und Wärme.

Der „große“ Mond wird kleiner und kleiner und die Fahrt nimmt kein Ende. Doch dann endlich öffnen sich die Türen und es geht ins Freie. Licht, Wärme, 100 Meter über dem Boden: Eine tolle Aussicht! Doch nichts sieht mehr so aus wie auf der Schwarzweißfotografie. Nur eine kleine Häuserreihe und das Wasserwerk stehen noch. Ansonsten ist alles anders: Moderne Häuser, Parkplätze, das Centro und „kleine“ Binnenschiffe. Nach dem Genuss der Aussicht und im Fernglas verschwendetem Geld, geht es wieder nach unten, wieder am Mond vorbei, der jetzt in einer Mondfinsternis ist. Wieder die Kälte. Aber wir gehen schnell nach unten und verlassen den Gasometer in Oberhausen, der mir viel neues Wissen über unser Sonnensystem und den Weltraum mit auf den Weg gibt.

Martin Grolman, Klasse 8d, Pestalozzi-Gymnasium